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EU-Regeln zu E-Autos: Darum setzen Autobauer auf Linkin Park oder Hans Zimmer

Ab 1. Juli müssen Elektroautos lauter sein. Die Hersteller haben für die zum Teil futuristischen Fahrgeräusche namhafte Komponisten beauftragt. Deren Rahmen ist jedoch begrenzt.

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In speziellen Soundlabors tüfteln Komponisten und Sound-Designer an den synthetischen Fahrgeräuschen (Foto: Audi)

Die Schonfrist ist vorbei: Ab 1. Juli müssen alle neu-zugelassenen Elektroautos künstliche Warntöne erzeugen. Bei Geschwindigkeiten unter 20 Kilometern pro Stunde und im Rückwärtsgang sind Fahrgeräusche Pflicht. Das Acoustic Vehicle Alerting System (Avas) muss zwischen 56 und 75 Dezibel erreichen, um vor allem Fußgänger und Fahrradfahrer zu warnen. Neu ist an der Regel, dass Hersteller auch bestehende Modelle, die vor 2019 entwickelt wurden, damit ausrüsten müssen. Die EU beschloss die Verordnung 540 bereits 2014 und passte sie immer wieder an. Elektroautos ohne Soundgenerator müssen zwar nicht nachgerüstet werden, wer es aber tut, erhält bis 30. Juni von der Bafa 100 Euro Förderung.

Wenig Spielraum für Sounddesigner

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Das Geräusch muss beim Anfahren langsam ansteigen, schreibt der Gesetzestext vor. Zudem soll es einem Verbrenner gleicher Bauart ähneln. Musikstücke, abstrakte Sounds und Naturgeräusche hat die EU ausdrücklich verboten. Auch den Frequenzbereich hat der Gesetzgeber festgeschrieben: Der Sound muss zwischen zwei Terzbändern angesiedelt sein und eines muss unter 1.600 Hertz liegen. Der Grund liegt darin, dass Schwerhörige – etwa ältere Menschen – die Töne dann besser wahrnehmen können. Das Auto muss den Sound beim Neustart aktivieren – das heißt, die manuelle Pausenfunktion ist damit Geschichte. Das Avas darf die Fahrgeräusche mit zunehmender Geschwindigkeit leiser abspielen, weil zugleich das Abrollgeräusch der Reifen immer lauter wird. In den USA liegt die Grenze statt bei 20 bei 30 Kilometern pro Stunde.

Namhafte Komponisten kreieren Sci-Fi-Sounds

Da die Verordnung die konkrete Geräuschgestaltung den Herstellern überlässt, werden diese kreativ. Das Fahrgeräusch sehen sie als Markenmerkmal. So hat VW die Prämisse ausgegeben, der Sound des ID 3 müsse „modern, zukunftsgerichtet und stylish“ sein. Das sieht der Konzern bei den Hybrid- und E-Modellen des Golfs anders. Für den Klang des ID 3 holte er Leslie Mandoki an Bord. Seine Band Dschingis Khan erreichte vor rund 40 Jahren ihren Zenit.

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So klingt der VW ID 3:

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Audi setzt hingegen auf einen Ingenieur, der sieben Instrumente spielt. Die VW-Tochter berichtet über die Arbeit von Sound-Designer Rudi Halbmeir auf einer eigenen Website. BMW hat sich die Unterstützung von Filmmusik-Ikone Hans Zimmer gesichert. Er entwickelt mit Sound-Designer Renzo Vitale die Geräusche der Limousine i4 und des SUV iX. Mercedes geht einen anderen Weg: Die Fahrgeräusche sollen sich nur wenig vom Klang der Verbrennermodelle unterscheiden. Dabei schert die Tuning-Abteilung AMG aus: Sie hat mit der Band Linkin Park ein eigenes Soundkonzept erarbeitet.

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