Haushälterin verklagt Jeff Bezos: 14-Stunden-Schicht ohne Pausen für Essen oder Toilettengang
Immer wieder sieht sich Amazon mit Klagen seiner Angestellten konfrontiert. Oft werden auch die Arbeitsbedingungen, gerade in den Lagern des E-Commerce-Händlers, kritisiert. Jetzt muss sich Amazon-Gründer Jeff Bezos mit einem ganz privaten Fall auseinandersetzen: Eine seiner ehemaligen Haushälterinnen verklagt den Milliardär.
In der Klage, die diese Woche bei einem Gericht im US-Bundesstaat Washington eingereicht wurde, behauptet eine ehemalige Haushälterin, dass sie und das weitere Haushaltspersonal von Bezos keine gesetzlich vorgeschriebenen Pausen für die Nahrungsaufnahme oder den Toilettengang erhalten hätten. Darüber hinaus hätten sie kein Badezimmer leicht erreichen können. Um ihre Notdurft zu verrichten, musste die Klägerin eigenen Angaben nach aus dem Fenster der Waschküche klettern.
Bezos und seine Anwälte weisen Vorwürfe zurück
Nach Angaben ihrer Anwälte soll die Angestellte zunächst ein kleines Badezimmer im Sicherheitsraum von Bezos Haupthaus zugeteilt bekommen haben. Die Nutzung wurde jedoch bald untersagt, da der Gebrauch des Badezimmers durch Haushälterinnen einen Verstoß gegen das Sicherheitsprotokoll darstelle.
In der Klage wird laut Futurism auch davon berichtet, dass Bezos Haushälterinnen verstärkt mit Harnwegsinfektionen zu kämpfen hatten, was darauf zurückzuführen sei, dass sie ihren Harndrang unterdrückten.
Doch das ist noch lange nicht alles. Wie fast alle ihre Kollegen und Kolleginnen kam die Klägerin aus dem Lateinamerikanischen Raum und war sich nicht darüber im Klaren, dass sie einen Anspruch auf Mittags- und Ruhepausen hatte. Sie arbeitete oft bis zu 14 Stunden ohne Unterbrechung und machte nur eine Mittagspause, wenn Bezos und seine Familie außer Haus waren.
Bezos und seine Anwälte weisen die Vorwürfe zurück. Gegenüber dem Business Insider sagte Harry Korrell, einer von Bezos Anwälten, dass die Behauptungen „unbegründet“ seien und die Haushälterin „für ihre eigenen Pausen und Essenszeiten verantwortlich war und ihr und anderen Mitarbeitern mehrere Badezimmer und Pausenräume zur Verfügung standen“. Als Gründe für die Kündigung der Haushälterin geben die Anwälte Leistungsgründe an.
Was wirklich hinter den Toren der Bezos-Villa passiert ist, werden wir wohl nicht erfahren.
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