Jeff Bezos auf Talentsuche: Amazon-Stellenausschreibung aus dem Jahr 1994

Eine Stellenanzeige aus dem Jahr 1994 zeigt jetzt: Jeff Bezos hatte von Anfang an sehr spezielle Vorstellungen, was eine Person leisten sollte, wenn sie bei Amazon arbeitet.
Amazon: Wer will mit Jeff Bezos „Pionierarbeit leisten“?
Journalist Jon Erlichmann postet auf seinem Twitter-Account immer wieder Relikte aus den Anfängen großer Konzerne. So auch eine Stellenanzeige, mit der Amazon als „finanziell gut ausgestattetes Startup aus Seattle“ Mitte August 1994 nach Entwickler:innen suchte. Die sollten dem Unternehmen dabei helfen, „Pionierarbeit für den Handel im Internet zu leisten“.
Die Bewerber:innen sollten „Erfahrung mit dem Entwurf und der Entwicklung großer und komplexer, aber dennoch wartbarer Systeme“ haben, hieß es in der Ausschreibung. Und: Sie sollten in der Lage sein, diese Systeme in einem Drittel der Zeit zu entwickeln, die Expert:innen normalerweise dafür veranschlagen würden. Klar, dass sie dafür „extrem talentiert“ sein müssten und im Idealfall einen Universitätsabschluss in Informatik vorweisen sollten.
Und während Bezos Wert auf „top-notch communication skills“ legte, wären Kenntnisse über Webserver und HTML laut Stellenanzeige zwar hilfreich, aber nicht notwendig gewesen. Tatsächlich waren die Amazon Web Services, die dem Unternehmen noch einmal einen enormen Aufschwung verpassten, 1994 noch in weiter Ferne – hier stieg Bezos erst 2006 ein.
„Wir erwarten talentierte, motivierte, starke und interessante Kolleg:innen“, so der Appell an Bewerber:innen. Die hätten zudem gewillt sein müssen, für ihren Job in die Umgebung von Seattle zu ziehen – Amazon hätte dabei auch einen Teil der Umzugskosten übernommen.
Wie viel die Entwickler:innen dann verdient hätten, ist aus der Stellenanzeige nicht ersichtlich. Aber: „Ihre Vergütung wird eine bedeutende Kapitalbeteiligung beinhalten“. Wer sich den Anforderungen von Amazon gewachsen fühlte, sollte Anschreiben und Lebenslauf direkt an Bezos senden. Der beendete die Ausschreibung übrigens mit folgendem Zitat: „Es ist einfacher, die Zukunft zu erfinden, als sie vorherzusagen“.
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