Im Fußball würde man bei Hellofresh und Siemens Energy von Fahrstuhlmannschaften sprechen. Im Frühjahr 2021 etwa hatte Hellofresh noch Siemens Energy den Vortritt beim Aufstieg in den zu dem Zeitpunkt 30 Werten umfassenden Dax lassen müssen.
Hellofresh mit starker Corona-Performance
Der Grund damals war, dass der in der Coronakrise kräftig boomende Kochboxversender in den zwei zurückliegenden Jahren noch kein positives operatives Ergebnis eingefahren hatte. Also rückte Siemens Energy nach.
Der Energiekonzern stieg allerdings im März 2022 schon wieder in den MDax ab. Ein halbes Jahr zuvor war Hellofresh im Rahmen der Dax-Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen in den Dax aufgenommen worden.
Jetzt kehrt Siemens Energy wieder in den Dax zurück – und ersetzt ausgerechnet Hellofresh. Der Aufstieg kommt dabei recht unerwartet, hat Siemens Energy doch massive Probleme mit der Windkrafttochter Siemens Gamesa und dem Russlandgeschäft, wie das Handelsblatt schreibt.
Das Ganze führte zu einem Verlust von über einer halben Milliarde Euro im abgelaufenen zweiten Quartal. Entsprechend unter Druck steht auch die Aktie des Unternehmens.
Hellofresh-Aktie verliert 75 Prozent an Wert
Der Hellofresh-Abstieg hatte sich derweil abgezeichnet. Schließlich hat die Aktie seit dem Dax-Aufstieg vor einem Jahr rund 75 Prozent an Wert verloren. Jetzt, konkret ab 19. September 2022, geht es im 50 Unternehmen umfassenden MDax weiter.
Änderungen gab es auch im TecDax, in dem die 30 größten Technologiewerte gelistet sind. Adtran Holdings und Nordex ersetzen hier in knapp zwei Wochen 1&1 sowie den IT-Dienstleister Kontron.
Die nächste Indexüberprüfung findet übrigens schon am 5. Dezember 2022 statt. Dann werden allerdings nur Unternehmen auf- oder absteigen, die sich besonders gut oder besonders schlecht entwickelt haben.