Statt bei längeren Autofahrten gelangweilt aus dem Fenster zu schauen, einfach eine VR-Brille aufsetzen und plötzlich bewegt man sich durch Fantasiewelten und erlebt spannende Abenteuer. Diese Vision will die Audi-Ausgründung wahr machen und hat dazu eine Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Mutterkonzern begonnen. Sie mündet nun in greifbaren Produkten.
Ab Mitte November liefert das Unternehmen ein „Pioneers‘ Pack“ aus, das Mitfahrern erlaubt, in das „Motoverse“ einzutauchen. Audi spricht von einer Neudefinition des In-Car-Entertainments.
Holoride: VR-Erlebnispark auf dem Rücksitz
In einem Werbevideo zeigt Holoride die Zusammenarbeit aus Echtzeit-Fahrdaten und VR-Inhalten. Eine junge Frau schaut gelangweilt aus dem Fenster eines E-Tron, setzt sich dann die VR-Brille auf und plötzlich scheint sich das Fahrzeug durch eine bunte Bonbon-Welt zu bewegen.
Das Auto hält an einem Zebrastreifen, und auch in der VR-Umgebung stoppt die Fahrt. Comic-Küken überqueren die Straße. Mit dem Controller kann die Frau die Küken abschießen und sie verwandeln sich in Skelette. Holoride verspricht, dass jede Kurve, jede Beschleunigung, jedes Abbremsen das Erlebnis in der virtuellen Welt beeinflusst. Dadurch wird zudem die Gefahr von Motion Sickness, also Übelkeit durch Reisekrankheit erheblich reduziert.
Diese Audis sind Holoride-kompatibel
Die Holoride-Integration funktioniert nur mit Audi-Modellen, die das Infotainment-Toolkit MIB 3 und den neusten Software-Cluster aufgespielt haben. Das betrifft A4, A5, A6, A7, A8, Q5, Q7, Q8 und alle E-Tron-Modelle.
Ob das eigene Auto kompatibel ist, lässt sich mit einem Blick in den My-Audi-Account überprüfen. Wenn in den Account-Einstellungen unter „Services“ Holoride aufgeführt ist, liegen die Voraussetzungen vor.
Starterpack mit HTC Vive Flow für 700 Euro
Ab dem 2. November 2022 verkauft Holoride das Pioneers‘ Pack im Webshop. Darin steckt die mobile VR-Brille HTC Vive Flow, ein Gamepad von 8BitDo und ein „Safety Strap“, der am Gurt befestigt wird. Er soll für zusätzliche Fahrsicherheit sorgen. Zudem packt Holoride ein Jahresabo des Dienstes mit dazu. 699 Euro kostet das Gesamtpaket.
Nach einem Jahr: Holoride kostet 20 Euro im Monat
Nach dem Gratis-Jahr berechnet das Unternehmen zudem eine monatliche Pauschale von 19,99 Euro. Wer jährlich bezahlt, liegt bei umgerechnet 14,99 Euro pro Monat. Holoride verspricht im Gegenzug einen „ständig wachsenden Katalog an weiteren Spielen und Apps“. Dabei soll auch pädagogische Unterhaltung – Edutainment – einen Schwerpunkt bilden.
Gute Spiele und Smartphone-Mirror
Um zu zeigen, wie sorgfältig man die Spiele entwickeln lässt, veröffentlicht die Plattform zeitgleich das Spiel „Cloudbreakers: Leaving Heaven“ von Schell Games. Das Studio hat bereits „Among Us“ für VR realisiert. Für die Story und das Spieleuniversum holte man zudem erfahrene Hollywood-Autoren an Bord.
Wem die noch magere Auswahl nicht reicht, der kann sich den Inhalt des eigenen Smartphones in die VR-Brille spiegeln oder den integrierten Browser verwenden.