Ende der Homeoffice-Pflicht und Rekordzahlen: Jeder 3. fürchtet Corona-Infektion im Job

Das Ende der Homeoffice-Pflicht und die Rekordzahlen bei Neuinfektionen treibt Omikron-Sorge im Job (Foto: Shutterstock/ Deliris)
Dass es einen infektionsfreien Sommer gibt, davon gehen Expertinnen und Experten nicht aus: Virologe Christian Drosten erklärte im Coronavirus-Update des NDR kürzlich, dass er zwar nicht von einer ungebändigten Welle ausgehe, das Infektionsgeschehen aber weiter hoch sein würde. Die Realität gäbe genug Beispiele: So sei die Omikron-Welle in Südafrika im Hochsommer weiter steil angestiegen. Noch immer sei der Impffortschritt nicht ausreichend, um sich unbesorgt zu geben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag allein am 14. März 2022 bei 1.543 – am Vortag betrug sie noch 1.526,8. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag der Wert noch bei 1259,2.
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Angesichts derart hoher Fallzahlen fürchten sich viele Beschäftigte vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz – auch und vor allem im Hinblick auf das Ende der sogenannten Homeoffice-Pflicht. So gaben 31 Prozent der Arbeitnehmer im Februar in einer Umfrage an, sich diesbezüglich zu sorgen. Der Wert soll damit gegenüber dem Oktober letzten Jahres, als eine Omikron-Welle im Winter bevorstand und die Homeoffice-Pflicht bestand, noch einmal deutlich gestiegen sein. Damals fürchteten nur 21 Prozent eine Infektion im Job. Besonders häufig betroffen sind Arbeitnehmende, die im Beruf direkten Kontakt zu vielen anderen Menschen haben – etwa in Verkaufsberufen.
Die Daten basieren auf einer Umfrage des Portals Lohnspiegel.de, an der sich den Angaben zufolge seit Pandemiebeginn fast 98.000 Beschäftigte beteiligt haben. Die Website wird vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wissenschaftlich betreut. „Mit dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht zum 20. März steigt das Infektionsrisiko auch für Beschäftigte, die bisher gut geschützt im heimischen Büro gearbeitet haben“, warnt WSI-Expertin Elke Ahlers gegenüber Reuters. Trotz flexibler Regeln zum mobilen Arbeiten, die Arbeitgebende während der Pandemie eingeführt haben, zeichne sich ab, dass die Büroetagen wieder voller würden.

Lockerung der Corona-Maßnahmen in drei Schritten. (Grafik: Bundesregierung)
Bezüglich Lockerungen tönen aus der Politik unterschiedliche Stimmen: Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich für merkliche Lockerungen ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt zwar maßvolle Lockerungsschritte, äußerte sich jedoch besorgt über die wieder steigenden Corona-Neuinfektionen. Die Bürgerinnen und Bürger würden sorgloser werden. Zuletzt haben sich Bund und Länder auf stufenweise Lockerung der Maßnahmen geeinigt. Das Ende der Homeoffice-Pflicht ist nur ein Schritt, dazu zählen zudem unbeschränktes Treffen und Einkaufen sowie die Öffnung von Clubs und Diskotheken. Ab dem 20. März 2022 fallen alle tiefgreifenden Maßnahmen, sofern die Lage in den Krankenhäusern es erlaubt.
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