Homeoffice-Zahlen in Deutschland: Welche Branchen besonders häufig zu Hause bleiben – und ein wachsender Trend
Was wird nach der Corona-Pandemie aus dem Homeoffice-Konzept? Zu dieser Frage erhebt das statistische Bundesamt jährlich die passenden Zahlen. Ein Blick auf den kürzlich erschienenen Bericht für 2023 zeigt: 23,5 Prozent aller Erwerbstätigen waren zumindest gelegentlich im Homeoffice, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein minimaler Rückgang um 0,5 Prozent.
Im Gesundheitswesen, im Einzelhandel und im Baugewerbe war der Homeoffice-Anteil mit sechs und acht Prozent wenig überraschend am geringsten. Aber welche Branchen verzeichneten einen besonders hohen Homeoffice-Anteil?
Homeoffice-Anteil: IT ist Spitzenreiter und hybrides Arbeiten Trend
Ganz vorne im Ranking lagen die IT-Dienstleistungsfirmen. Insgesamt 75 Prozent der Beschäftigten gaben hier an, dass sie 2023 zeitweise oder auch komplett im Homeoffice gearbeitet haben.
In der Unternehmensberatung waren 73 Prozent der Angestellten zumindest teilweise im Homeoffice unterwegs, Platz 3 im Ranking sicherten sich die Versicherer mit 69 Prozent Homeoffice-Quote.
Neben den branchenspezifischen Spitzen zeigt die Erhebung des Bundesamtes einen zunehmenden Trend zur Hybrid-Arbeit: Knapp die Hälfte aller Erwerbstätigen, die ein Homeoffice-Konzept nutzen (44 Prozent), arbeiteten 2023 genauso oft oder sogar häufiger im Büro als von zu Hause aus. Nur ein Viertel (26 Prozent) arbeitete tatsächlich komplett aus dem Homeoffice, 2022 waren es noch 31 Prozent.
Homeoffice wird je nach Alter und Firmengröße unterschiedlich genutzt
Die Analyse macht außerdem deutlich: „Wie häufig Angestellte Homeoffice nutzen, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, etwa von der Größe des Unternehmens oder dem Alter der Beschäftigten“, so das Bundesamt in der Pressemitteilung. Während gerade in kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigte nur 13,1 Prozent der Angestellten aus dem Homeoffice arbeiteten, waren es in Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigte insgesamt 22,9 Prozent und in Konzernen mit mindestens 250 Beschäftigten sogar 33,8 Prozent.
Ein Blick auf die Altersstruktur der Homeoffice-Nutzer:innen legt nahe, dass die Arbeit von zu Hause aus immer wieder im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie genutzt wird: Den höchsten Homeoffice-Anteil unter den Arbeitnehmer:innen hatten 2023 die 25- bis 34-Jährigen (26,4 Prozent), dicht gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen mit 26,2 Prozent.
Besonders niedrig war der Homeoffice-Anteil unter den 15- bis 24-Jährigen (12,3 Prozent) und den über 65-Jährigen (13,1 Prozent).
Deutschland im internationalen Vergleich
Im Internationalen Homeoffice-Vergleich rangieren die Niederlande (52 Prozent), Schweden (46 Prozent) und Finnland (42 Prozent) auf den Spitzenplätzen. Deutschland lag mit seinen 23,5 Prozent knapp über dem EU-Durchschnitt von 22,4 Prozent. Die Schlusslichter im Ranking waren Bulgarien (2,9 Prozent), Rumänien (3,3 Prozent) und Griechenland (7,4 Prozent).