Huawei: Eigene Face-ID-Lösung erfasst 30.000 Gesichtspunkte für 3D-Tiefenmodell
Huawei hat im Zuge der Vorstellung des neuen Topmodells der Tochtermarke Honor V10 einen ersten Ausblick auf die 3D-Gesichtserkennungs-Technologie gegeben, die in künftigen Smartphones – möglicherweise im Huawei P11 und Mate 11 und Geräten der Honor-Marke – zum Einsatz kommen dürfte. Huaweis Lösung setzt wie Apples Face-ID auf Infrarot-Sensor und weitere Kameras, um eine 3D-Abbild des Gesichts anzufertigen – es werde allerdings die zehnfache Anzahl an Gesichtspunkten angelegt.
Apples Face-ID projiziert 30.000 Punkte auf das Gesicht des Nutzers, um daraus ein 3D-Tiefenmodell zu erstellen, Huaweis 3D-Gesichtsscanner setze auf 300.000 Gesichtspunkte, die beim ersten Scan binnen zehn Sekunden erfasst werden sollen. Winfuture zufolge verwende das Unternehmen für die eigene Face-ID-Technologie die Streifenprojektion, um Details des Gesichts zu erfassen und eine Karte der Erhebungen und Senken des User-Konterfeis zu erstellen. Die Auflösung des Scans betrage 1.280 x 800 Pixel.
Huaweis 3D-Gesichtsscanner erkennt eure Zunge – Face-ID nicht
Der 3D-Scanner sei sicher genug, um Bezahlungen damit vornehmen zu können, was beispielsweise mit der rasend schnellen Gesichtserkennung des Oneplus 5T (Test) nicht möglich ist. Die Authentifizierung per Scanner erfolgt laut Huawei innerhalb von 400 Millisekunden. Damit ist die Lösung nur unwesentlich langsamer als die in Huawei- und Honor-Smartphones verbauten Fingerabdrucksensoren, die Fingerabdrücke in nur 100 bis 300 Millisekunden erkennen und das Gerät entriegelt.
Im Zuge der Demonstration zeigte Huawei einen Animoji-Klon, mit dem nicht nur die Mimik des Nutzers auf Bären und Anime-Figuren projiziert wurde – die Technologie erkennt auch, wenn ihr die Zunge heraussteckt. Dazu ist Apples Face-ID nicht imstande.
Auch wenn das neue Honor V10, das am 5. Dezember mit hoher Wahrscheinlichkeit als Honor 9 Pro für den europäischen Markt vorgestellt wird, noch nicht mit der Technologie augestattet ist, dürfte Huawei nicht allzu lange mit dem Release des ersten Smartphones warten. Schon im Zuge des Mobile World Congress in Barcelona, gegen Ende Februar, könnte das Unternehmen mit dem P11 die Technologie verbauen. Jedoch muss diese Spekulation mit Vorsicht genossen werden – einen konkreten Zeitrahmen hat das Unternehmen nicht genannt.
Andere Unternehmen werden mit Sicherheit nachziehen: Ein deutsches Unternehmen hat bereits ein 3D-Modul zur 3D-Gesichtserkennung im Portfolio, das mit zahlreichen Snapdragon-Prozessoren kompatibel ist. Außerdem soll Samsung an einer eigenen rein Software-basierten Lösung für sein Galaxy S9 arbeiten.
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