Da ist sie, Samsungs neueste Galaxy-S-Generation: Samsung Galaxy S9 und S9 Plus erscheinen auf den ersten flüchtigen Blick wie ein Aufguss des Vorjahresmodells, in puncto Design hat das Unternehmen aber an diversen Stellen nachgebessert und an der Hardwareschraube gedreht. Vor allem bei der Kamera will Samsung nachgelegt haben. Wir fassen zusammen.
Samsung Galaxy S9 und S9 Plus: Design ähnlich wie beim Galaxy S8
Wie schon seit Jahren gelingt es Herstellern nicht mehr, ihre Smartphones bis zum offiziellen Launch unter Verschluss zu halten. Auch in diesem Jahr sind nahezu alle Details der Galaxy-S9-Modelle vorab an die Öffentlichkeit gelangt. Daher ist seit längerem bekannt, dass das S9 (Plus) ein verbessertes Galaxy S8 (Test) wird. Das ist im Grunde auch nicht schlimm, denn das 2017er Topmodell der Südkoreaner konnte in vielen Belangen überzeugen. Beim S9 hat Samsung allerdings einige größere Kritikpunkte bereinigt.
So ist der rückseitige Fingerabdrucksensor nicht mehr neben der Kamera, sondern direkt darunter platziert worden. Damit dürfte er besser erreichbar und wieder nutzbar sein. Frontseitig ist seit dem Galaxy S8 schon kein Platz mehr für einen Homebutton mit Fingerabdrucksensor gewesen – das nahezu rahmenlose Display nimmt zuviel Raum ein, dennoch sind die Geräte ob ihrer großen Displays noch kompakt gehalten. Bei den neuen Geräten hat Samsung beim Kinn, also dem unteren Teil der Front, noch etwas mehr weggenommen, sodass sie etwas kürzer als die S8-Modelle sind.
Die beiden neuen Modelle besitzen mit 5,8 und 6,2 Zoll die gleichen Displaydiagonalen wie die Vorgänger. Auch bei der Auflösung gibt es keine Neuigkeiten: Die Super-AMOLED-Displays des S9 und S9 Plus lösen jeweils mit 2.960 x 1.440 Pixeln auf, das Seitenverhältnis von 18,5:9 bleibt erhalten. Die Wölbung um die Gehäuseseiten wurde indes etwas reduziert, wodurch die Geräte minimal breiter und der komplett nutzbare Screen vergrößert worden ist.
Samsung Galaxy S9 (Plus): 12-Megapixel-Kamera mit variabler Blende
Während Design und Display abgesehen von der Diagonalen ähnlich sind, unterscheiden sich die verbauten Kameras im Galaxy S9 und S9 Plus: Im Plus-Modell (SM-G965) steckt auf der Rückseite ähnlich wie beim Galaxy Note 8 (Test) eine Dualkamera mit zwei 12-Megapixel-Sensoren, wobei die sekundäre Linse mit f/2.4-Blende wie beim Note 8 als Telezoom fungiert.
Die 12-Megapixel-Hauptsensoren beider Modelle besitzen die gleichen technischen Spezifikationen: Die Blende ist erstmals variabel und wechselt je nach Lichtverhältnis zwischen mit f/1.5 und f/2.4. So sollen in allen Szenarien – auch bei schwachem Licht – optimale Resultate erzielt werden. Beide Sensoren verfügen über eine optische Bildstabilisierung und eine Kombination aus Laser- und Dual-Pixel-Autofokus für eine schnelle Fokussierung.
Ein weiteres neues Feature ist die Super-Slow-Motion-Funktion: Mit dieser können Zeitlupen-Videos mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 720p aufgenommen werden. Auf der Vorderseite befindet sich eine Acht-Megapixel-Kamera mit f/1.7-Blende mit Autofokus.
Als Prozessor kommt in den europäischen Varianten Samsungs hauseigener Exynos-9810-Octa-Core-Chip zum Einsatz, der im Zehn-Nanometer-FinFET-Verfahren (zweite Generation, Low Power Plus) gefertigt wird. In den US-Geräten verbaut Samsung derweil Qualcomms Snapdragon 845. Die Unterschiede der beiden Prozessoren dürfte marginal sein – beide laufen bei Samsung vom Band.
Unterstützt wird der Prozessor von vier im S9 respektive sechs Gigabyte im S9 Plus und einer Mali-G72 MP18-Grafikeinheit. Der interne Speicher ist je nach Ausführung 64 beziehungsweise gegen Aufpreis 256 Gigabyte groß. Wie üblich bei Samsung ist der Speicher per Micro-SD-Karte um bis zu 400 Gigabyte erweiterbar.
Spezifikationen des Samsung Galaxy S9 und S9+ im Vergleich
Zur weiteren Ausstattung gehören WLAN nach ac-Standard, Bluetooth 5.0 LE, NFC, GPS und LTE nach Cat. 18. Der Akku des kleinen Modells ist 3.000, der des S9 Plus 3.500 Milliamperestunden groß. Es kann entweder per USB-C-Kabel oder drahtlos per Qi-Wireless geladen werden. Beide Modelle sind erneut nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt und besitzen Iris-Scanner und Gesichtserkennung. Erstmals stecken in den Geräten Stereolautsprecher, die von Samsung-Tochter AKG abgestimmt wurden. Ähnlich wie beim iPhone X, HTC U11 oder Huawei Mate 10 Pro ist ein Lautsprecher auf der Unterseite verbaut, der zweite befindet sich in der Ohrmuschel.
Samsung Galaxy S9 (Plus): Android 8.0 Oreo mit Samsung Experience und AR-Features
Dass Samsungs neuestes Top-Smartphone mit Googles aktuellem Betriebssystem Android 8.0 Oreo ausgerüstet ist, war zu erwarten. Selbstredend setzt Samsung dabei auf seine eigene Nutzeroberfläche, der Plattform Samsung Experience 9.0, die auch schon im Galaxy S8 zum Einsatz kommt.
Neu ist die Funktion „AR-Emoji“. Damit könnt ihr einen eigenen Avatar à la Bitmoji kreieren und ähnlich wie bei den Animoji des iPhone X Nachrichten mit eurem Konterfei versenden und Sticker-GIFs versenden. Ferner bietet Bixby-Vision eine Echtzeit-Übersetzungs-Funktion. Ja: Der Bixby-Button ist noch da. Den könnt ihr aber weiterhin deaktivieren.
Weiterhin an Bord ist der Dex-Support, mit dem ihr das Smartphone als Desktop-Ersatz verwenden könnt. Die Dex-Station wurde allerdings verändert, sodass ihr das Smartphone als Trackpad und Tastatur einsetzen könnt.
Wie teuer ist das Samsung Galaxy S9 (Plus)?
Das Samsung Galaxy S9 wird in Europa in den Farben Lila (Lilac Purple), Schwarz (Midnight Black) und Blau (Coral Blue) angeboten. Andernorts wird es auch in Grau (Titanium Gray) verkauft. Der Preis für die kleine Version mit 64 Gigabyte beträgt 849 Euro, mit 256 Gigabyte Speicher kommen 100 Euro drauf. Das Galaxy s9 Plus kostet ab 949 Euro mit 64 Gigabyte und 1.049 Euro mit 256 Gigabyte. Außer den Modellen mit Single-SIM-Variante wird es auch Duo-Versionen mit Dual-SIM-Funktion in Deutschland geben. Der reguläre Verkaufsstart ist der 16. März 2018.