Huawei Watch Fit: Einsteiger-Smartwatch für Bewegungsaffine
Zusätzlich zum neuen Spitzenmodell, der Huawei Watch GT Pro, hat der chinesische Hersteller am Donnerstag eine Uhr für all jene vorgestellt, die an ihrem Fitness-Zustand arbeiten wollen, ohne dabei viel Geld auszugeben. Die Huawei Watch Fit ist ab dem 11. September 2020 im Handel erhältlich. Es gibt eine Version mit Metallrahmen und eine, die vollständig aus Polycarbonat besteht.
Mit der Huawei Watch Fit erhalten wir einen Hybriden aus Fitnesstracker und Smartwatch. Dabei liefert sie zwar eine geringere Leistung und einen geringeren Funktionsumfang als die übrigen Huawei-Watches, die üblichen Fitness-Tracker diverser Hersteller lässt sie allerdings funktional hinter sich, während sie preislich in deren Revier wildert. Ob die Watch Fit also etwas für euch ist, hängt im Wesentlichen von euren Anforderungen ab.
Design: Apple Watch oder doch Fitbit Charge?
Optisch könnte die Huawei Watch Fit als etwas schmalere, aber dafür längere Apple Watch wahrgenommen werden. Aufgrund des sehr schmalen Gehäuses ähnelt sie zudem der Charge-Serie des Wettbewerbers Fitbit. Das Design wirkt wertig, vor allem der Variante „Elegant Edition“ mit dem Metallrahmen sieht man den vergleichsweise niedrigen Preis nicht an.
In der „Active Edition“ kommt die Huawei Watch Fit in einem quadratischen Gehäuse aus Kunststoff, das 46 Millimeter hoch und 30 Millimeter breit ist. Die Uhr wiegt ohne das Armband, das bei dieser Variante aus Silikon besteht, 21 Gramm. Die „Elegant Edition“ liefert identische Gehäusemaße, verbindet aber Ober- und Unterseite der Uhr mit einem Metallrahmen und ist dadurch mit 27 Gramm etwas schwerer. Als Armbandmaterial kommt Fluorkautschuk zum Einsatz.
Beim Display setzt Huawei auf einen 1,64 Zoll (4,17 cm) großen OLED-Screen mit einer Auflösung von 456 × 280 Pixeln. Damit bringt der Bildschirm eine Pixeldichte von 326 ppi. Das liegt auf dem Niveau der übrigen Uhren des Herstellers. Welches Schutzglas über das Display gelegt wurde, kommuniziert Huawei nicht.
Die erforderliche Rechenleistung liefert ein bislang unbekannter Prozessor mit der Bezeichnung DK3.5+ST. In anderen Smartwatches setzt Huawei auf den Kirin A1. In den Fitnessbändern werden Mikroprozessoren aus der Apollo-3-Reihe des Herstellers Ambiq verwendet.
Der eingesetzte Prozessor scheint jedenfalls sehr energieeffizient zu sein, denn trotz eines Akkus mit einem vergleichsweise geringen Energieinhalt von 180 Milliamperestunden soll die Watch Fit bis zu 10 Tage betrieben werden können. Das erforderliche Ladegerät mit Magnetkrone liefert Huawei mit.
Gute Fitness-Features für Hobby-Sportler
Die Fitness-Features der Watch Fit entsprechen dem guten Huawei-Standard. So ist erneut die in Tests stets überzeugende Schlafaufzeichnung Trusleep mit ihrer sehr detaillierten Schlafphasenanalytik sowie die kontinuierliche Pulsaufzeichnung an Bord. Ebenso kann die Watch Fit eine kontinuierliche Abschätzung des persönlichen Stresslevels liefern. Geführte Atemübungen sollen dann bei der Stressreduktion helfen. Auch bei der Verfolgung des weiblichen Menstruationszyklus unterstützt die Uhr.
In Sachen weiteren Sensoren finden sich ein Beschleunigungs- und ein Umgebungslichtsensor sowie ein GPS-Modul an Bord. Damit kann zur Streckenaufzeichnung beim Training auf das Mitführen des mit der Uhr gekoppelten Smartphones verzichtet werden. Wer sich für den Zustand seiner Sauerstoffsättigung im Blut interessiert, kann die mit der Uhr messen. Allerdings ist der Nutzen manueller Sättigungsmessungen eher begrenzt. Ihr könntet allenfalls bei einer Bergwanderung mal feststellen wollen, ob euch die Höhe größere Probleme macht als erwartet.
In Sachen Wasserfestigkeit gibt Huawei das Level 5 ATM an und ermutigt Nutzer dazu, sie zum Schwimmen im Pool zu tragen. Ein entsprechendes Trainingsprogramm liefert die Uhr mit. Tatsächlich wäre für den Schwimmeinsatz allerdings mindestens 10 ATM erforderlich. So kann die Watch Fit nur beim Duschen und Baden sicher getragen werden.
95 verschiedene Trainingsmodi und 12 animierte Trainingskurse zu etwa Fettverbrennungs- oder Bauchmuskeltraining sollen die Vielfalt sportlicher Hobbys weitgehend abdecken. Dabei soll die Uhr Workouts des Typs Gehen, Laufen, Ellipsentrainer und Rudermaschine automatisch erkennen und entsprechend tracken können. Zudem sollen Nutzer ihre eigenen Trainingsmodi definieren können.
Standardaufgaben wie das Zählen der täglichen Schritte, der verbrauchten Kalorien oder der Aktivitätsintensität und -dauer nach WHO-Empfehlung leistet die Watch Fit ebenso. Da kein Höhensensor an Bord ist, kann sie Stockwerke nicht zuverlässig zählen. Leute mit sitzendem Beruf können sich von der Uhr an regelmäßige Bewegung erinnern lassen.
Die üblichen Benachrichtigungen zu eingehenden Anrufen, Kurznachrichten aus SMS, Whatsapp oder anderen Messengern und Social-Media-Apps bietet die Watch Fit ebenfalls. Antworten sind aber nicht möglich. Benachrichtigungen können lediglich gelesen werden. Telefonieren über die Uhr ist nicht möglich. Lautsprecher und Mikrofon sind nicht verbaut.
Der interne Speicher von vier Gigabyte bietet sich eigentlich zur Ablage von Musik-Dateien an, die dann über ein per Bluetooth angeschlossenes Headset zu Gehör gebracht werden. Dass das Feature tatsächlich kommt, konnte uns Huawei bis zur Veröffentlichung dieses Artikels aber nicht bestätigen. Nicht möglich ist jedenfalls die Bluetooth-Kopplung eines externen Pulsgurts zur Verbesserung der Frequenzmessung beim Sport.
Fitness-Smartwatch zum Tracker-Preis
Die Uhr soll mit Smartphones unter Android ab 5.0 oder iOS ab 9.0 genutzt werden können. Ab dem 11. September 2020 kann die Huawei Watch Fit in Huaweis Onlineshop oder über den Handel zum Preis von 129 Euro bestellt werden. Zunächst wird nur die Active Edition erhältlich sein. Wenn ihr die Uhr zwischen dem 11. September und dem 2. Oktober 2020 kauft, legt Huawei noch eine Körperfettwaage kostenlos dazu.
Farblich könnt ihr zwischen einem matten Schwarz (Graphite Black), einem dezenten Grün (Mint Green), einem deutlichen Orange (Cantaloupe Orange) und einem dezenten Pink (Sakura Pink) wählen. Die Armbänder in Einheitslänge sind farblich jeweils dem Gehäuse angepasst und bestehen aus Silikon bei der Active und Fluorkautschuk bei der Elegant Edition. Mit einer Gesamtlänge von 247 Millimetern sollte die Watch Fit auch um kräftige Handgelenke passen. Ein längeres Armband wird weder mitgeliefert, noch ist es als Zubehör erhältlich.
Passend dazu:
- Huawei Watch Fit geleakt: Fitness-Uhr im Apple-Watch-Look kommt für 119 Euro
- Die Honor Watch GS Pro ist eine Sport-Smartwatch mit Riesenakku
- Honor Watch ES: Fitness-Smartwatch mit Amoled-Display für 79 Euro