In-App-Zahlungsalternativen im Play Store: Google startet Test – auch in Deutschland

Google Play Store bald mit alternativen Zahlungsoptionen. (Foto: Bigtunaonline/Shutterstock)
Mit dem Digital Markets Act hatte die EU im Frühjahr 2022 ein Gesetz verabschiedet, das es Anbietern untersagt, eigene Produkte bevorzugt gegenüber denen der Konkurrenz zu behandeln. Auch Google musste reagieren – mit einer Öffnung seines Play Stores für alternative Zahlungsoptionen.
Google öffnet Play Store für alternative Zahlung
Mitte Juli 2022 hatte Google dann angekündigt, innerhalb der EU künftig alternative Zahlungsoptionen für In-App-Käufe in seinem Play Store anbieten zu wollen. Jetzt können Entwickler:innen sich für das entsprechende Pilotprogramm anmelden – auch in Deutschland.
Seit Anfang September 2022 laufen die Tests. Diese sind allerdings beschränkt, wie Google mitteilt. Denn zum einen sind Games komplett ausgeschlossen – dabei handelt es sich um die größten Umsatzbringer. Darüber hinaus müssen die Entwickler:innen über eine Gewerbeanmeldung verfügen.
Zugang zu dem Programm haben Entwickler:innen im Europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben EU-Ländern auch Island, Liechtenstein und Norwegen gehören. Außerdem werden Australien, Indien, Indonesien und Japan, nicht aber die USA unterstützt.
In-App-Zahlung: Nutzer:innen haben bald die Wahl
In den Apps, in denen die zusätzlichen Zahlungsoptionen eingebaut sind, erhalten die Nutzer:innen beim Check-out die Wahl. Dank des oben angesprochenen Gesetzes über digitale Märkte muss in der EU nicht einmal die Google-eigene Option angezeigt werden.
Während die Öffnung der Zahlungssysteme für App-Anbieter – sowohl bei Google als auch bei Apple – grundsätzlich eine gute Nachricht ist, löst das Ganze aber nicht das Problem der hohen Provisionen, wie Ars Technica schreibt.
Google nimmt von Entwickler:innen mit Einnahmen von über einer Million US-Dollar im Jahr weiterhin einen Anteil von 30 Prozent. Wird künftig ein alternativer Zahlungsanbieter verwendet, reduziert sich die Provision derweil nur um vier Prozent. Die App-Entwickler:innen müssen allerdings auch diesen Anbietern eine gewisse Gebühr zahlen.