Influencerin Cathy Hummels: Anzeichen für Like-Manipulation?
Eine Analyse, die T-Online vorliegt, zeigt, dass die Bilder von Influencerin und Fußballergattin Cathy Hummels seit geraumer Zeit einen Sprung nach oben gemacht haben, was die Likezahlen betrifft. Misstrauisch machen da vor allem ältere Bilder, die auf wundersame Weise Likes sammeln, obwohl sie nicht einmal mehr einen aktuellen Bezug aufweisen.
Der E-Commerce-Unternehmer Claus-Georg Matsche, der selbst fünfstellige Summen in Influencer-Marketing investiert, bemerkte die teilweise unterirdische Performance scheinbar reichweitenstarker Influencer und kam zu dem Schluss, dass an bestimmten Stellen geschummelt worden sein muss.
Um diesem Verdacht nachzugehen, wurde das Unternehmen Social Data Pro gegründet und ein Programm entwickelt, das Fake-Likes aufspüren soll. Dazu werden mehrfach pro Minute bestimmte Kennzahlen von Instagram-Accounts abgefragt.
Doch wie genau erkennt man, ob die Likes gekauft sind oder ob ein Beitrag bei den Followern einfach gut ankommt? Wie der technische Verantwortliche Hans Eggert gegenüber T-Online mitteilt, sei das relativ simpel. Wird ein neues Bild gepostet, kommen die Likes im Sekundentakt. Je länger das Foto dann online ist, desto mehr flacht die Intensität der Likes ab. Kommt es zu einem späteren Zeitpunkt dazu, dass ein anderer Influencer oder ein Unternehmen das Bild noch einmal aufgreift oder teilt, steigen die Likes wieder. So weit, so logisch, transparent und nachvollziehbar.
Hummels weiß von nichts
Bei Cathy Hummels war das allerdings anders. Bild gepostet, Likes gesammelt und in der Phase, in der die Likes langsam weniger werden, gibt es plötzlich wieder einen steilen Anstieg zu verzeichnen. Sobald die Likes wieder abflachen, folgt der nächste rapide Anstieg. Laut Eggert ein klares Zeichen von Manipulation.
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Und Cathy Hummels selbst? Sie sagt, sie habe nichts gekauft, wisse von nichts und habe bisher auch nicht gemerkt, dass die Likes sich vervielfacht hätten. Laut ihrem Anwalt Christian-Oliver Moser wäre es auch vorstellbar, dass Unbekannte sie ungefragt unterstützen oder dass Neider ihr schaden wollten, um genau so eine Enthüllung zu erzwingen und sie in schlechtes Licht zu rücken. Es wäre ja heutzutage relativ einfach, „für wenige Euro eine beliebige Anzahl an Likes für beliebige Posts“ zu erwerben, sagte Moser weiter.
Zum Weiterlesen:
- Influencer und Werbung: Warum es vor Gericht auf den Einzelfall ankommt
- 12 Influencer-Typen und wie sie uns beeinflussen
- Influencer-Gesetz: Regierung will eindeutige Regeln für Instagram-Postings
„Je länger das Foto dann online ist, desto mehr flacht die Intensität der Likes ab. Kommt es zu einem späteren Zeitpunkt dazu, dass ein anderer Influencer oder ein Unternehmen das Bild noch einmal aufgreift oder teilt, steigen die Likes wieder. So weit, so logisch, transparent und nachvollziehbar.“
Ernsthaft? Das ist die „Expertise“? Sorry, aber Fakes erkennt man dann doch (deutlicher) an anderen Kennzahlen, die selbst kleine Billigapps besser illustrieren können – z. B. wer wann was geliket/kommentiert hat.
So funktioniert Botspotting (auch für Externe). Von ER Analysen & tiefergehenden Verfahren fange ich mal gar nicht an…