Unruhe in der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Seit dem Beginn der Woche schon gab es Schwierigkeiten in der Kommunikation mit der Ingenuity-Mars-Drohne. Die hatte während ihres jüngsten Fluges, einem sogenannten schnellen Auftauchen in einer Höhe von nur rund 12 Metern, die Verbindung zum Perseverance-Rover vorzeitig abgebrochen.
Mars-Drohne verliert Kontakt zum Rover
Seit Donnerstag ist die Drohne komplett still. Bis zum Freitagnachmittag hatte die Nasa immer noch nichts von Ingenuity gehört.
Der Mars-Rover Perseverance wickelt die gesamte Kommunikation mit dem Helikopter ab. Ingenuity sendet Informationen an Perseverance. Von dort werden sie dann an die Erde weitergeleitet und umgekehrt.
Nach Angaben der Raumfahrtbehörde hatte die Mars-Drohne den Aufstieg zunächst wie geplant gemeistert. Auf dem Rückweg sei dann die Kommunikation abgebrochen.
In einem Statusbericht der Nasa vom Freitag heißt es: „Das Ingenuity-Team analysiert die verfügbaren Daten und erwägt die nächsten Schritte, um die Kommunikation mit dem Hubschrauber wiederherzustellen“. Schon zuvor hatte Ingenuity einen Flug früher als geplant beendet. Der Flug am Donnerstag diente entsprechend vornehmlich dazu, die Systeme der Drohne zu überprüfen.
Ingenuity war eine unsichere Wette
Sollte Ingenuity nun den Dienst komplett einstellen, muss sich die Nasa dennoch nicht grämen. Die kleine Drohne ist seit 2021 auf dem Roten Planeten und hat ihre Missionsziele bereits weit übertroffen.
Denn eigentlich hatten die Verantwortlichen der Nasa geringe Erwartungen. So hatten sie gehofft, dass der experimentelle Hubschrauber nur eine Handvoll Flüge absolvieren würde.
Allein innerhalb des ersten Einsatzjahres flog Ingenuity jedoch mehr als 20 Mal. Deshalb hatte die Weltraumbehörde im Jahr 2022 die Mission offiziell verlängert und seither Dutzende weiterer erfolgreicher Flüge durchgeführt.
Ingenuity: Erste Flugdrohne auf dem Mars bewährt sich
Ingenuity (Einfallsreichtum) ist das erste Flugobjekt, das von der Marsoberfläche aus fliegen kann. Im Grunde sollte die 1,8 Kilogramm schwere Drohne nur zeigen, ob das Fliegen in der Mars-Atmosphäre überhaupt möglich ist.
Ob der Flugversuch gelingen würde, war zunächst völlig unklar. Auf der Basis früherer Erkenntnisse hatten die Drohnenentwickler bereits Rotorblätter aus Kohlefasern verbaut, die sich wegen der dünneren Atmosphäre auf dem Mars deutlich schneller drehen als auf der Erde. Zudem musste die Drohne Temperaturen von bis zu minus 90 Grad Celsius aushalten.
Dass die Nasa den Kontakt wiederherstellen kann, ist nicht unwahrscheinlich. Schon einmal hatte sich Ingenuity über insgesamt 63 Tage nicht kontaktieren lassen und war dann zurückgekehrt.
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