Alder Lake H-, U- und P-Serie: Intel kündigt 12. Core-Notebook-Prozessorgeneration an
Nachdem Intel im Oktober 2021 seine Desktop-Chips der zwölften Core-Generation enthüllt hatte, und im Zuge der großen Technikmesse CES 2022 in Las Vegas die Prozessoren an der Reihe, die die nächste Modellgeneration an Notebooks antreiben werden. Der Hersteller spricht in seiner Ankündigung der H-Serie „vom schnellsten Mobilprozessor überhaupt“, der auch Apples M1 Max in den Schatten stellen soll. Mit der U- und P-Reihe sollen vor allem leichte Notebooks angetrieben werden.
Intel Core 12. Generation: Alder Lake für Notebooks ist fertig
Wie Intel schon im Zuge des Architecture Day 2021 im August ankündigte, setzt der Chipentwickler bei seiner neuen Prozessorgeneration auf eine heterogene Architektur, wie sie etwa in Smartphone-Chips seit Jahren eingesetzt wird. Dabei sind, angelehnt an ARMs Big/Litte-Prinzip, einige Rechenkerne auf eine möglichst hohe Leistung hin optimiert, die weiteren erledigen weniger anspruchsvolle Rechenaufgaben energieeffizient.
Intel unterteilt seine neuen Notebook-Chips in die drei Klassen der H-, P- und U-Serien, wobei die H-Serie mit einer maximalen Taktrate von fünf Gigahertz für die leistungsstärksten Varianten mit bis zu 45 Watt TDP bestimmt ist, die U-Reihe für ultramobile Notebooks mit neun bis 15 Watt. Die P-Serie ist für eine Leistungsaufnahme von 28 Watt ausgelegt und soll für dünne und dennoch relativ leistungsstarke Notebooks bestimmt sein. Wie die Desktop-Prozessoren werden die Laptop-Chips im sogenannten „the Intel-7-Process“ hergestellt, der einem Zehn-Nanometer-Verfahren entspricht.
Alder Lake H-Serie: Die leistungsstärksten Notebook-Prozessoren „ever“
Die Speerspitze der neuen Alder-Lake-Mobilchips stellt die H-Serie dar, die laut Intel durch ihre hybrides Design bis zu 40 Prozent mehr Leistung als die Vorgänger-Generation liefern soll. Beim Gaming soll der Prozessor bis zu 28 Prozent mehr Leistung liefern als der Intel-Core-i9-11980HK, verspricht der Hersteller.
Das Topmodell der H-Serie, der Core-i9-12900HK, verfügt über 14 Prozessorkerne und 20 Threads: Sechs der Kerne sind für Performance ausgelegt, die acht weiteren auf Energieeffizienz getrimmt, so Intel. Zur weiteren Ausstattung der H-Reihe gehören Wi-Fi 6e für ein nahezu latenzfreies Gaming und Thunderbolt-4-Schnittstellen für eine schnelle Datenübertragung mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde. Zudem lassen sich per Thunderbolt 4 mehrere 4K-Bildschirme anschließen.
Ferner unterstützen die neuen Chips DDR4- und DDR-5-Speicher (DDR5-4800, DDR4-3200, LPDDR5-5200, LPDDR4x-4267) und besitzen bis zu 24 Megabyte L3-Cache.
Intel Alder Lake U- und P-Serien
Naben der H-Serie umfasst Alder Lake der P-, U- (15W) und U-Serie (9W) nicht weniger als 20 Chips, die für eine breite Palette an Hardware geeignet sind, so Intel. Die ersten Notebooks mit den neuen Prozessoren sollen ab März erscheinen.
Mit den neuen schlanken Chips der U- und P-Serien verspricht Intel einige Verbesserungen. Unter anderem soll die neue Generation mit einer bis zu 70 Prozent besseren Multi-Thread-Leistung im Vergleich zur elften Intel-Generation liefern. Das Topmodell der P-Serie, der Core i7-1280P entspricht Intel zufolge über gleiche Aufteilung von 14 Kernen (sechs leistungsstarke, acht effiziente) wie die Topmodelle der i9- und i7-Versionen der H-Serie. Sie besitzen allerdings niedrigere Taktraten und eine geringere Gesamtleistung.
Die Modelle der U-Serie verfügen über weniger Kerne als die P-Serie, wobei alle Modelle der U-Reihe nur jeweils zwei Leistungskerne bieten. Die Gesamtzahl der Kerne liege dennoch zwischen sechs und zehn, von denen der Rest effiziente Kerne sind.
Die neuen Intel-P- und U-Chips verfügen zudem über die integrierte Iris Xe-Grafik. Außerdem unterstützen sie aktuelle Standards wie Wi-Fi 6e, Thunderbolt 4 und PCIe 4.0 – jedoch nicht HDMI 2.1.
Intel erweitert seine Evo-Richtlinien für Notebooks
Mit der neuen Chipgeneration hat Intel auch eine Erweiterung seines Evo-Zertifizierungsprogramms für Notebooks angekündigt. Damit Hersteller einen Evo-Aufkleber auf ihre Notebooks kleben dürfen, müssen sie künftig unter anderem nicht mehr nur eine bestimmte Laufzeit, eine sofortige Bereitschaft nach dem Aufklappen des Displaydeckels und schnelles Laden liefern. Zu den neuen Anforderungen gehören neben der neuen Chipgeneration auch eine dynamische Rauschunterdrückung, Wi-Fi 6e und mit Einschränkungen eine Webcam mit Full-HD-Auflösung.
Zertifizierte Notebooks müssen laut Intel zwingend Wi-Fi 6e mit einer dritten Funkverbindung in 6-Gigahertz beherrschen, sich mittels Fast-Charge über USB-C aufladen lassen und mindestens eine Thunderbolt-4-Schnittstelle an Bord haben. Ferner setzt Intel mindestens acht Gigabyte Dual-Channel-RAM und eine 256 Gigabyte PCI-Express-SSD voraus.
Laut Intel sollen in den kommenden Monaten über 100 Notebook-Designs basierend auf der neuen Prozessorgeneration und der Evo-Zertifizierung auf den Markt kommen. Zudem wird das Zertifikat auf Chromebooks mit Intel-Chips erweitert. Unter anderem können wir Intel zufolge mit neuen Notebooks von Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo, Microsoft, Razer, Samsung und vielen weiteren Herstellern rechnen.
Artikel aktualisiert am 23. Februar: Weitere Details zur U und P-Serie und Evo-Zertifizierung.