Mit dem großen Update auf iOS 16 bohrt Apple den Sperrbildschirm seines iPhone-Betriebssystems massiv auf. Ab Herbst könnt ihr euch darauf freuen, Wetter-Widgets, Termine, Musiksteuerung und mehr in einem von euch festlegbaren Design darauf zu finden. Doch das wird wohl nicht alles sein. Wie 9to5 Mac in den Assets des neuen Betriebssystems entdeckt hat, bereitet Apple ein Always-on-Display (AOD) vor, das wohl den kommenden Pro-Modellen vorbehalten bleiben wird.
Always-on-Display-Funktion in iOS 16 verborgen
Im Vorfeld der WWDC 2022 hatte Bloomberg-Reporter Mark Gurman schon von Apples Plänen der umfangreichen Überarbeitung des Sperrbildschirms berichtet. Damit lag er wie so oft in der Vergangenheit richtig. Er erwähnte außerdem ein Always-on-Display, das exklusiv in die Pro-Versionen des iPhone 14 Einzug halten soll. Damit können, wie bei vielen Android-Smartphones, Informationen auf dem Sperrbildschirm dauerhaft mit reduzierter Helligkeit und weniger Details angezeigt werden.
Dass Apple in der Tat daran arbeitet, hat 9to5 Mac in der ersten Entwickler-Beta entdeckt. Man habe in iOS 16 drei neue Frameworks hinzugefügt, die sich auf die Verwaltung der Hintergrundbeleuchtung des iPhone-Displays beziehen, so 9to5 Mac. Was sich nach einer kleinen Veränderung anhört, ist für ein AOD ein essenzielles Feature, denn die Verwaltung der Hintergrundbeleuchtung stellt einen relevanten Aspekt bei der Aktivierung der Always-on-Funktion dar.
Laut 9to5 Mac werden die Frameworks von verschiedenen iOS-Komponenten verwendet – dazu gehört auch der Sperrbildschirm. Überdies seien auch mehrere Verweise auf ein Always-on-Display innerhalb des Springboards entdeckt worden. Diese iOS-Komponente verwaltet unter anderem den Sperrbildschirm.
Weiter hat 9to5 Mac versteckte Flags entdeckt, mit denen Apple-Entwickler:innen die Always-on-Funktion auch auf nicht unterstützten Geräten aktivieren können. Das bedeutet, dass sie die Always-on-Display-Funktion etwa auch auf dem iPhone 13 Pro testen können, bevor das Feature im Herbst auf dem iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max eingeführt wird.
Warum das AOD nur auf dem iPhone 14 Pro unterstützt werden könnte
Mit der Always-on-Display-Funktion könnte Apple seine Modellreihen mit einem weiteren Differenzierungsfaktor versehen. Es deutet sich schon im Vorfeld an, dass Apple die Pro-Modelle mithilfe diverser Features klarer von seinen Basismodellen abheben will. So sollen die Pro-Versionen in diesem Jahr nicht nur bessere Kameras erhalten, sondern auch die etwas stärkeren Prozessoren. Außerdem wird Apple bei den Pro-Modellen die Notch gegen Punch-Hole-Öffnungen tauschen, um ihnen mehr Displayfläche zu geben.
Das Display ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, das auch für die AOD-Funktion essenziell ist. Denn im Unterschied zu den Bildschirmen des iPhone 13 Pro (Max) wird erwartet, dass Apple ein LTPO-Display mit einer dynamischen Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz verbauen könnte. Durch die extrem geringe Wiederholrate, die bei statischen Inhalten – wie etwa einem AOD – genutzt werden kann, lässt sich Energie sparen. Bisher setzte Apple beim iPhone 13 Pro auf eine Wiederholrate von 10 bis 120 Hertz. Bei der Apple Watch mit Always-on-Display setzt Apple beispielsweise auch schon auf bis zu ein Hertz.