
Übereinstimmenden Berichten zufolge kann das kleine 200 EUR teure Hacker-Gadget Flipper Zero für einen Angriff auf iPhones, die unter dem aktuellen iOS 17 laufen, genutzt werden. Das jüngste Update auf iOS 17.1 besteigt die Schwachstelle nicht.
Wie Ars Technica zuerst berichtet hat, wurde der Sicherheitsforscher Jeroen van der Ham auf einer Zugfahrt im letzten Monat Opfer der Sicherheitslücke. Der Vorgang äußerte sich so, dass sein Telefon mehrere Pop-up-Fenster anzeigte, bevor es einen Neustart einleitete.
Van der Ham konnte ermitteln, dass der Angreifer, ein anderer Fahrgast im Zug, ein Flipper-Zero-Gerät mit angepasster Firmware verwendete. Damit hatte er eine Kombination von Bluetooth Low Energy (BLE)-Benachrichtigungen an nahegelegene iPhone-Geräte mit iOS 17 gesendet.
Der Flipper Zero ist ein kleines orange-weißes Plastikgerät mit einem 1,4-Zoll-Display, das auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug wirkt. Tatsächlich ist er ein Multitool für Hacker, das mit Sub-1GHz-Geräten wie automatischen Toren, RFID-Geräten, NFC-Karten, Infrarotgeräten und Bluetooth-Geräten kommunizieren kann.
Techcrunch hatte schon im vergangenen Monat über entsprechende Bluetooth-Pop-up-Angriffe berichtet, die auch iPads betreffen können. Nun aber scheint es einen speziellen „iOS 17 Lockup Crash“ in der benutzerdefinierten Flipper-Xtreme-Firmware zu geben, der iPhones tatsächlich zum Absturz bringen kann.
Der Angriff betrifft ausschließlich iPhones, auf denen die neue iOS-Version 17 läuft. Auch Android- und Windows-Geräte sollen laut BleepingComputer für die Bluetooth-Attacke anfällig sein.
Danach sei es möglich, etwa auf Samsung-Galaxy-Smartphones eine nicht enden wollende Anzahl von Pop-ups zu erzeugen. Unter Android kann der Angriff durch die Deaktivierung der Benachrichtigung über die Freigabe von Daten in der Nähe verhindert werden. Ohnehin scheint der Angriff Android-Geräte nicht zum Absturz zu bringen.
iPhones mit iOS 17 können derzeit nur mit einer einzigen Methode effektiv geschützt werden. Nutzende müssten Bluetooth komplett deaktivieren. Das dürfte für die meisten kein gangbarer Weg sein – speziell Nutzer:innen mit Apple Watches oder Airpods dürften den Tipp nicht unbedingt begrüßen.
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