Neben dem großen Update für iPhones in Form von iOS 16 liefert Apple auch für iPads ab: Mit iPadOS 16 verpasst der Konzern seinen Tablet-Computer einige mächtige Funktionen, mit denen die Geräte näher an Notebooks heranrücken.

Zunächst teilt iPadOS 16 sich einige neue Funktionen mit iOS 16 und macOS 13 Ventura: Dazu gehören etwa eine neu gestaltete Home-App und Support für Passkeys in Safari, um Passwörter langfristig abzuschaffen. Allerdings liefert Apple seinem Tablet-OS auch einige weitere Optimierungen in Richtung Produktivität.

Vor allem das Multitasking wird mit dem Update mit iPadOS 16 deutlich aufgebohrt. So zieht etwa die sogenannte Stage-Manager-Funktion, die Apple auch für macOS 13 Ventura angekündigt hat, auch in iPadOS 16 ein. Jedoch wird diese Funktion nicht auf allen mit iPadOS 16 kompatiblen iPads nutzbar sein, sondern nur auf denen, die einen M1-Chip an Bord haben. Das sind das iPad Pros 12.9 der 5. Generation, das Pro-Modell in elf Zoll der 3. Generation und das 2022er Air-Modell.

Besitzer dieser Modelle können künftig Apps als Fenster anzeigen, die sich überlappen und auch per Drag-and-Drop positionieren lassen. Ferner sollen die größeren Dimensionen eines externen Bildschirms besser ausgenutzt werden. Zudem werden Auflösungen von bis zu 6K unterstützt. Zudem lassen sich bis zu acht Apps gleichzeitig anzeigen – vier auf dem iPad und vier auf dem externen Display.

Im Zuge der WWDC-Keynote demonstrierte Apple zudem neue Funktionen zur Zusammenarbeit mit weiteren Nutzer:innen. Unter anderem gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten, kann die Freigabe beispielsweise über Pages in Nachrichtengruppen geschickt werden. Danach ist es möglich, Facetime zu starten, um sich parallel per Videokonferenz miteinander auszutauschen. Sobald Änderungen an geteilten Dokumenten erfolgen, erhalten Teilnehmer:innen in einem Nachrichten-Thread eine Benachrichtigung.

Zu den Apps mit Kollaborations- und neuen Freigabewerkzeugen gehören laut Apple Files, Keynote, Numbers, Pages, Notes, Reminders und Safari. Das Unternehmen bietet zudem eine Schnittstelle für Entwickler:innen an, um ähnliche Funktionen in ihre eigenen Apps einzubauen.

Auch die mit macOS Ventura und iOS 16 angekündigten geteilten Tab-Gruppen in Safari sind auch in der neuen iPadOS-Version nutzbar. Außerdem wird ein gemeinsam nutzbares Whiteboard angeboten, das mit macOS, iOS und iPadOS verwendet werden kann. Auf dem Whiteboard lassen sich etwa Bilder, Notizen und handgeschriebene Kommentare per Apple Pencil, Dokumente, Weblinks und PDFs teilen. Die Whiteboard-App mit dem Namen Freeform soll noch in diesem Jahr erscheinen, sagt Apple.

Erfreulich ist des Weiteren, dass einige häufig nachgefragte Funktionen in iPadOS einziehen werden. Dazu gehört unter anderem die Verbesserung des Dateimanagers. So wird es etwa möglich sein, die Größe von Ordnern auf dem iPad anzuzeigen, Dateierweiterungen zu ändern. Auch die Suchen- und Ersetzen-Funktion soll verbessert werden und anpassbare Symbolleisten soll iPadOS 16 erhalten. Ferner soll ein neuer Referenzfarbmodus Foto- und Video-Workflows bei der Arbeit auf dem großen 12,9-Zoll-iPad-Pro mit Liquid Retina XDR-Display unterstützen.

Zu weiteren Neuerungen gehören eine virtuelle Speicherauslagerung in den M1-iPads für alle Apps. Damit können bis zu 16 Gigabyte Speicher bereitgestellt werden. Zudem landet eine neue Wetter-App auf iPads, die wichtige Wetterinformationen wie Niederschlagsmenge, Luftqualität und Temperatur anzeigt. Nutzer:innen können sich auch bei Unwetterwarnungen benachrichtigen lassen.

Das neue Update steht ab sofort für Entwickler:innen als Vorschauversion über das Developer-Portal zum Download zur Verfügung. Im Juli 2022 soll eine öffentliche Beta-Version folgen. Im Laufe des Herbsts erscheint die finale Version für alle. iPadOS 16 wird mit folgenden iPads kompatibel sein:

• iPad (5. Generation und neuer)
• iPad Mini (5. Generation und neuer)
• iPad Air (3. Generation und neuer)
• alle iPad Pro Modelle