Probleme auf der ISS: Nasa bittet SpaceX um Rettungskapsel
Am 15. Dezember 2022 ist es an der russischen Raumkapsel MS-22 zu einem Leck in der Kühlmittelversorgung gekommen. Das Transportmittel vom Typ Soyuz war währenddessen an die ISS angedockt und sollte im Rahmen einer russischen Weltraumspaziergangsmission den beiden Kosmonauten Sergey Prokopyev und Dimitry Petelin und dem Nasa-Astronauten Frank Rubio als Rettungsboot dienen.
Jetzt ist allerdings fraglich, ob die Nutzung der Soyuz-Kapsel noch sicher wäre.
SpaceX soll Dragon-Kapseln als „Rettungsboote“ stellen
Wie die Nasa in einem Blogpost berichtet, erkundigt man sich nun bei SpaceX, ob das Unternehmen in der Lage wäre, im Notfall Astronaut:innen mit einer ihrer Raumkapseln vom Typ Dragon zu evakuieren.
Die russische Agentur für Raumfahrt, Roscosmos, kann nämlich frühestens im Februar eine neue Soyuz-Kapsel zur Verfügung stellen. Bis dahin wären die Crew-Mitglieder auf der ISS im Notfall ohne ausreichende Rettungskapazitäten – und zwar zum ersten Mal in ihrer Geschichte, wie Tommaso Sgobba, Geschäftsführer der International Association for the Advancement of Space Safety (IAASS) gegenüber space.com angibt.
„Dabei handelt es sich um mein persönliches Gefühl, aber wir haben ein großes Problem auf der Raumstation, wenn es kein Rettungssystem gibt“, so Sgobba.
Kühlungsleck in MS-22: „Mechanischer externer Schaden“
Laut dem Nasa-Blogpost ist die Priorität jetzt aber erst mal, herauszufinden, ob die russische Kapsel noch einsatzfähig sein könnte. Das Kühlungsleck stellt zwar wohl keine unmittelbare Gefahr für die ISS und die Besatzung dar, aber die Flugsicherheit ist zum bisherigen Zeitpunkt nicht sichergestellt.
Laut russischem Nachrichtendienst Tass kam es durch einen „externen mechanischen Schaden“ zu dem Leck.
SpaceX hat die Anfrage bisher noch nicht kommentiert. Laut space.com könnte es aber beim Einsatz der Dragon-Kapseln zu Schwierigkeiten kommen. Sie sind nämlich für die speziellen SpaceX-Raumanzüge konzipiert, die Kosmonauten tragen aber die russischen Sokol-Anzüge. Ob sie damit in die SpaceX-Rettungskapsel passen, ist noch unklar.