Auch Japan sucht nach Leben auf dem Mars
Mars-Rover Perseverance ist zwar kürzlich beim ersten Versuch, Gesteinsproben vom Roten Planeten zu entnehmen, gescheitert. Weitere Bohrungen sind jedoch geplant. Gemeinsam mit dem Earth Return Orbiter der Esa plant die Nasa, entsprechende Proben bis Ende dieses Jahrzehnts zur Erde zurückzubringen und auf Spuren früheren Lebens hin zu untersuchen. Ein ähnliches Projekt will die japanische Raumfahrtagentur Jaxa demnächst starten, allerdings auf dem Marsmond Phobos.
Japanische Raumsonde fliegt 2024 Richtung Mars
Einem im Fachmagazin Science veröffentlichten Bericht der japanischen Jaxa-Wissenschaftler Ryuki Hyodo und Tomohiro Usui soll dabei die – noch in der Entwicklung befindliche – Raumsonde Martian Moons Exploration zum Einsatz kommen. Laut Plan soll die Raumsonde im September 2024 in Richtung Mars aufbrechen. Knapp ein Jahr später ist die Landung auf Phobos vorgesehen. Dort soll Martian Moons Exploration eine Bodenprobe von 10 bis 100 Gramm entnehmen.
Anschließend sind mehrere Vorbeiflüge am zweiten Marsmond Deimos geplant. Auf der Erde sollen die Proben 2029 ankommen. Dort sollen sie dann auf mögliche Spuren früheren Lebens auf dem Mars untersucht werden. Warum die japanische Raumfahrtmission die Proben von Phobos und nicht vom Mars direkt entnimmt, erklären die Wissenschaftler in ihrem Artikel ebenfalls ausführlich.
Spuren von mikrobiologischem Leben gesucht
Kurz zusammengefasst: Auf dem Marsmond rechnen die Wissenschaftler mit Gesteinsmaterialien, die bei Einschlägen von Asteroiden vom Mars hinaus ins Weltall geschleudert wurden und dann auf Phobos oder Deimos gelandet sind. Diese könnten Spuren von früher auf dem Mars möglichem mikrobiologischen Leben haben.
Wasser oder eine Atmosphäre werden dagegen auf Phobos nicht vermutet. Selbst, wenn sie keine Lebensspuren fänden, so die Forscher, könnten die Proben von Phobos und Mars aber bei der Entschlüsselung der Frage helfen, warum es auf dem Mars kein Leben (mehr) gibt, auf der Erde aber schon.