Anzeige
Anzeige
News

KI als „Brandbeschleuniger“: Kartellamtschef warnt vor Abhängigkeit von Google und Amazon

Die Datenverarbeitung wird immer wichtiger, dabei findet die Rechenleistung verstärkt auf externen Servern statt, in der Cloud. Das ist eine ziemlich amerikanische Sache – und verursacht Sorgen.

Quelle: dpa
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Deutschlands oberster Wettbewerbshüter Andreas Mundt warnt vor der US-amerikanischen Tech-Dominanz. (Foto: picture alliance / epd-bild | Meike Boeschemeyer (Böschemeyer))

Die wachsende Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) droht nach Einschätzung von Deutschlands oberstem Wettbewerbshüter zum Nachteil für Verbraucher zu werden. „Künstliche Intelligenz ist unter Wettbewerbsgesichtspunkten ein Brandbeschleuniger der ersten Güte“, sagte der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, am Mittwoch in Bonn. Die Macht der „Big Techs“ – also US-Technologiekonzerne wie Google und Amazon –, würde durch KI noch größer, und die Probleme, die man ohnehin schon mit ihnen habe, würden sich verschärfen.

Anzeige
Anzeige

Die Abhängigkeit von solchen Firmen könnte schlimme Folgen haben, warnt Mundt. „Stellen Sie sich mal vor, diese Unternehmen würden irgendwann demokratiefeindlich, sie würden menschenrechtsfeindlich – und Sie können ihnen nicht ausweichen.“

Mundt sieht die Big Techs derzeit als Torwächter (Gatekeeper) – sie haben sich an einem Tor positioniert, durch das die Verbraucherinnen und Verbraucher in der digitalen Welt gehen und Zugriff auf das Angebot anderer Dienstleister bekommen können, die nicht zu den US-Großkonzernen gehören. Es gebe also immerhin noch „Outside Options“, also Angebote anderer Firmen, sagt der Kartellamtschef.

Anzeige
Anzeige

„In der KI gibt es die nicht mehr – da werden Sie in dem Ökosystem drin gehalten, da gibt es keine Gatekeeper mehr, da gibt es nur noch ein in sich geschlossenes System.“ Die Antwort komme dann beispielsweise nur noch von Google.

Der Verbraucher bliebe in einer geschlossenen digitalen Welt und wüsste dann gar nicht mehr, ob es noch andere, bessere Dienste gebe. Die Big Techs würden die digitale Welt beherrschen und unter sich aufteilen. „Dass Sie als Verbraucher immer weniger Auswahl haben, das ist die große Sorge, die wir haben“, sagt Mundt.

Anzeige
Anzeige

Forderung nach europäischer Cloud

Gewissermaßen die Grundlage für KI-Anwendungen sind leistungsstarke Clouds, also externe Rechenzentren zur Datenverarbeitung und Speicherung. Das Cloud-Segment wird von den Big Techs dominiert. Europa müsse hierbei unabhängig werden von den Cloudservices anderer Kontinente, sagt der Wettbewerbshüter.

„Wir brauchen die europäische Cloudlösung.“ Dies sei auch für die Digitalisierung der Verwaltung nötig, sagt er. Seine Behörde könne unmöglich gegen ein Big Tech vorgehen und hierbei Daten, die für interne Zwecke gedacht sind, auf der Cloud des jeweiligen Big Techs abspeichern.

Anzeige
Anzeige

Mundt weist darauf hin, dass seine Behörde derzeit sieben unterschiedliche Verfahren gegen die Technologieriesen führe. Hierbei geht es im Kern um die Frage, ob die Konzerne ihre dominante Marktposition zum Schaden des Verbrauchers ausnutzen.

Eine weitere Marktkonzentration wäre „eine große Gefahr“, warnt der Wettbewerbshüter mit Blick auf die wachsende Bedeutung von KI-Anwendungen, bei denen die Big Techs kräftig mitmischen. Eine europäische Cloud könnte helfen, diese Gefahr zu entschärfen. „Wir müssen sehen, dass wir unsere eigene Infrastruktur hier hinbekommen.“

12 Krasse Fehlprognosen der Tech-Geschichte: Auch Experten liegen mal daneben

12 krasse Fehlprognosen der Techgeschichte: Auch Experten liegen mal daneben Quelle: Shutterstock/ Andrey_Popov
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige