KI moderiert jetzt auch Radiosendungen und legt sich mit Betrügern an
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
In Deutschland startet erster KI-Radiosender
Nach ChatGPT kommt RadioGPT. Noch in diesem Sommer will die Sendergruppe Audiotainment West einen Radiosender launchen, dessen Programm nahezu komplett von künstlicher Intelligenz generiert wird. Die KI übernimmt die Moderation, schreibt regionale und überregionale Nachrichten und verrät den Zuhörer:innen auch, wie das Wetter wird. Die Software, die das Ganze möglich macht, steuert Futuri Media bei. Das US-Unternehmen hat in den USA bereits den rein digitalen Radiosender RadioGPT an den Start gebracht.
Laut der Audiotainment-West-Programm-Geschäftsführerin Valerie Weber besteht die größte Schwierigkeit darin, gute und emotionale Stimmen für die Moderationen zu kreieren. Angst, dass die KI beim Erstellen des Contents Fehler machen könnte, hat sie nicht. Weber kündigte an, dass schon aus ethischen Gründen nur von Menschen kontrollierte Inhalte gesendet würden.
Sicherheitsexperten nutzen KI
Australische Sicherheitsexpert:innen haben einen Weg gefunden, um Telefonbetrüger:innen ihr durchaus lukratives Geschäft zu vermiesen. Dafür haben sie ein KI-gesteuertes System mit Bots erschaffen, das laut dem Leiter des Cybersecurity-Hubs der Macquarie University folgendermaßen funktioniert: „Die von uns entwickelten KI-Bots können Betrüger:innen vorgaukeln, dass sie mit echten Betrugsopfern sprechen, sodass diese Zeit darauf verwenden, die Bots zu betrügen“, sagte Dali Kafaar.
Damit die mehrsprachigen Bots ihr Werk auch vollbringen können, haben die Wissenschaftler:innen die Nummern der mehrsprachigen Fake-Opfer überall im Internet lanciert. Der sogenannte Apate-Bot quatscht die Betrüger:innen derart voll, dass ein Anruf am Ende 40 Minuten dauern soll. Weil Spam-Bots auch unter Cyberkriminellen immer beliebter werden, ist durchaus denkbar, dass am Ende ein Spam-Bot einen Fake-Opfer-Bot abziehen will.
Schulden in der Gen Z
Laut einer Studie von Pair Finance und der Fresenius-Hochschule pflegt die Generation Z einen ziemlich entspannten Umgang mit dem Thema Schulden. Während knapp die Hälfte der jungen Menschen schon einmal eine Mahnung bekommen hat, hatten 25 Prozent sogar schon einmal mit einem Inkassounternehmen zu tun.
Dass die Gen Z kein Problem damit hat, dass Thema Schulden ganz offen anzusprechen, zeigt auch der Hashtag #KlarnaSchulden. Besonders gefährlich, weil verführerisch: Die Bezahloption „By Now, pay later“, die von Klarna bis Paypal bei vielen Online-Zahlungsanbietern Standard ist. Verbraucherschützer:innen bezeichnen das Kaufen auf Pump schon länger als Schuldenfalle, in die vor allem junge Menschen tappen.
Microsofts Übernahmepläne waren größer als bekannt
Im Laufe des Gerichtsverfahrens zwischen Microsoft und der Federal Trade Commission hat sich herausgestellt, dass das Technologieunternehmen auf große Shopping-Tour gehen wollte. Neben Activision Blizzard soll Microsoft gleich mehrere andere Gaming-Studios im Visier gehabt haben. Das Ziel des Hard- und Software-Entwicklers? Die Attraktivität des Game-Pass-Dienstes zu steigern.
Laut The Verge belegen E‑Mails aus dem Jahr 2020 Bemühungen des Xbox-Chefs Phil Spencer, Microsoft-CEO Satya Nadella und CFO Amy Hood eine Übernahme von Sega schmackhaft zu machen. Während deren Reaktion nicht bekannt ist, werden in einem internen Prüfungsdokument von 2021 auch Zynga, IO Interactive, Niantic, Supergiant Games und Bungie als interessante Übernahmeziele aufgelistet. 2022 wurde Bungie dann aber vom Xbox-Konkurrenten Sony übernommen.
Netflix-Kund:innen erwarten Veränderungen
Netflix-Kund:innen in Deutschland könnte bald bevorstehen, was in Kanada bereits eingeführt wurde: Das Basis-Abo wurde abgeschafft und Streamingliebhaber:innen wurden damit zu einer Entscheidung gezwungen. Entweder, man zahlt statt bisher 9,99 kanadischer Dollar 16,49 Dollar für ein Standard-Abo, das werbefrei ist. Oder man zahlt vier Dollar weniger als bisher für ein Basis-Abo, das gleich mehrere Nachteile hat: vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde, Einschränkungen in der Verfügbarkeit bestimmter Filme und Serien und das Wegfallen der Downloadfunktion.
Erst kürzlich hat Netflix sein Account-Sharing-Verbot umgesetzt, das ebenfalls zuerst in Kanada getestet worden war. Würde Netflix die Basis-Variante auch in Deutschland ändern, könnte das werbefrei Standard-Abo mit 12,99 Euro acht Euro teurer sein als das Werbe-Abo für 4,99 Euro.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.