Mehr bezahlen oder Werbung ansehen: Netflix testet Abschaffung des Basis-Abos

Netflix schraubt weiter am Preismodell herum. (Foto: Fabio Principe/Shutterstock)
Gerade erst hat Netflix sein Account-Sharing-Verbot großflächig umgesetzt, da droht Nutzer:innen eine weitere Einschränkung. In Kanada, das als Testmarkt gilt, hat der Streaminganbieter soeben das Basis-Abo abgeschafft.
Wer sich neu für Netflix anmelden will, kann das Basis-Abo schon nicht mehr auswählen, wie CTV News berichtet. Bestehende Abonnent:innen sollen in der „nahen Zukunft“ vor die Wahl gestellt werden, das günstigere Basis-Abo mit Werbung – und Einschränkungen bei der Content-Auswahl – zu nutzen, oder auf das teurere Standard-Abo umzusteigen.
Während das Basis-Abo in Kanada bisher 9,99 kanadische Dollar gekostet hat, schlägt das Standard-Abo mit 16,49 Dollar zu Buche. 5,99 Dollar werden für das Basis-Abo mit Werbung fällig.
Hier werden pro Stunde vier bis fünf Minuten Werbung angezeigt. Es sind zudem nicht alle Filme und Serien verfügbar, auch die Downloadfunktion fehlt.
Wer Netflix also weiterhin wie bisher nutzen will, müsste eigentlich bereit sein, 6,50 Dollar pro Monat mehr auszugeben und in das Standard-Abo zu wechseln. Oder Werbung und Einschränkungen in Kauf nehmen – um vier Dollar im Monat weniger zu zahlen.
Die Idee hinter der Abschaffung des Basis-Abos dürfte zum einen die Hoffnung auf eine weitere Steigerung der Einnahmen sein. Ähnliches steckte ja auch hinter dem Account-Sharing-Verbot.
Auf der anderen Seite soll wohl auch das Interesse an der werbefinanzierten Abo-Option gesteigert werden. Der Start für das Angebot verlief eher holprig – was vor allem daran lag, dass der preisliche Unterschied zur nächst besseren Abo-Variante nicht sehr hoch war.
In Deutschland, wo das Netflix-Abo mit Werbung im November 2022 gestartet ist, ist es derzeit nur drei Euro günstiger als das Basis-Abo. Da sind das beschränkte Angebot, die schlechtere Streaming-Qualität und die Werbung wohl zu hohe Hürden für einen Wechsel.
Das könnte sich mit dem Streichen der Basis-Variante ändern. Denn dann würde der Unterschied zwischen Werbe-Abo (4,99 Euro) und Standard-Abo (12,99 Euro) schon satte acht Euro betragen.
Man muss jedenfalls davon ausgehen, dass Netflix im Falle eines erfolgreichen Tests in Kanada die Änderung weltweit umsetzen wird. Auch das – mittlerweile umgesetzte – Account-Sharing-Verbot hatte Netflix unter anderem in Kanada getestet.
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Warum „nutzer:innen“ aber „Bestandskunden“?
Lasst doch das Gendern einfach weg, denn man stolpert genau darüber. Worum es im Artikel ging, habe ich schon wieder vergessen.