Gerade erst hat Netflix sein Account-Sharing-Verbot großflächig umgesetzt, da droht Nutzer:innen eine weitere Einschränkung. In Kanada, das als Testmarkt gilt, hat der Streaminganbieter soeben das Basis-Abo abgeschafft.
Abschaffung des Basis-Abos auch für Bestandskunden
Wer sich neu für Netflix anmelden will, kann das Basis-Abo schon nicht mehr auswählen, wie CTV News berichtet. Bestehende Abonnent:innen sollen in der „nahen Zukunft“ vor die Wahl gestellt werden, das günstigere Basis-Abo mit Werbung – und Einschränkungen bei der Content-Auswahl – zu nutzen, oder auf das teurere Standard-Abo umzusteigen.
Während das Basis-Abo in Kanada bisher 9,99 kanadische Dollar gekostet hat, schlägt das Standard-Abo mit 16,49 Dollar zu Buche. 5,99 Dollar werden für das Basis-Abo mit Werbung fällig.
Hier werden pro Stunde vier bis fünf Minuten Werbung angezeigt. Es sind zudem nicht alle Filme und Serien verfügbar, auch die Downloadfunktion fehlt.
Netflix: Mehr zahlen oder Werbung ansehen
Wer Netflix also weiterhin wie bisher nutzen will, müsste eigentlich bereit sein, 6,50 Dollar pro Monat mehr auszugeben und in das Standard-Abo zu wechseln. Oder Werbung und Einschränkungen in Kauf nehmen – um vier Dollar im Monat weniger zu zahlen.
Die Idee hinter der Abschaffung des Basis-Abos dürfte zum einen die Hoffnung auf eine weitere Steigerung der Einnahmen sein. Ähnliches steckte ja auch hinter dem Account-Sharing-Verbot.
Mehr Interesse für Werbe-Abo wecken
Auf der anderen Seite soll wohl auch das Interesse an der werbefinanzierten Abo-Option gesteigert werden. Der Start für das Angebot verlief eher holprig – was vor allem daran lag, dass der preisliche Unterschied zur nächst besseren Abo-Variante nicht sehr hoch war.
In Deutschland, wo das Netflix-Abo mit Werbung im November 2022 gestartet ist, ist es derzeit nur drei Euro günstiger als das Basis-Abo. Da sind das beschränkte Angebot, die schlechtere Streaming-Qualität und die Werbung wohl zu hohe Hürden für einen Wechsel.
8 Euro Aufpreis für werbefreies Standard-Abo
Das könnte sich mit dem Streichen der Basis-Variante ändern. Denn dann würde der Unterschied zwischen Werbe-Abo (4,99 Euro) und Standard-Abo (12,99 Euro) schon satte acht Euro betragen.
Man muss jedenfalls davon ausgehen, dass Netflix im Falle eines erfolgreichen Tests in Kanada die Änderung weltweit umsetzen wird. Auch das – mittlerweile umgesetzte – Account-Sharing-Verbot hatte Netflix unter anderem in Kanada getestet.
Warum „nutzer:innen“ aber „Bestandskunden“?
Lasst doch das Gendern einfach weg, denn man stolpert genau darüber. Worum es im Artikel ging, habe ich schon wieder vergessen.