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Kindle Scribe im Test: Hält Amazons E-Book-Reader mit Notizfunktion, was er verspricht?

Der Kindle Scribe ist nicht nur Amazons größter E-Book-Reader, sondern auch der Einzige, der handschriftliche Notizen unterstützt. Doch wie gut funktioniert das und für wen eignet es sich überhaupt? Wir haben es ausprobiert.

5 Min.
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Wer auf dem Kindle Scribe Notizen festhält beim Stift und Strichstärke einige wenige Optionen. (Foto: t3n)

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Amazons neuer Kindle Scribe ist anders als die anderen E-Book-Reader des Versandhändlers. Das sieht man sofort. Denn während das nächst größere Lesegerät – der Kindle Colorsoft – mit einem sieben Zoll großen Bildschirm ausgestattet ist, kommt der Scribe mit einem 10,2-Zoll-Display. Das hat seinen Grund. Denn Amazons größter Kindle bietet auch gleichzeitig die meisten Funktionen. Er kann E-Books nicht nur anzeigen, mithilfe eines Stylus können Nutzer:innen auch handschriftliche Anmerkungen in Büchern oder Dokumenten hinterlassen oder aber selbst Notizbücher anlegen.

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Neu ist das alles nicht. Die erste Ausgabe des Kindle Scribe kam schon 2022 auf den Markt. Bei der Neuauflage hat der Versandhändler aber ein paar Neuerungen eingebaut. Um diese soll es in diesem Text vorrangig gehen. Bei der Leseerfahrung hat sich schließlich nichts verändert.

Ein gewohnt solides Lesegerät

In Kürze: An Lesestoff kommt ihr wie üblich am bequemsten über Amazons eingebauten Web-Shop. E-Books stellt der Kindle mit einer Pixeldichte von 300 Bildpunkten pro Zoll (oder kurz ppi) scharf dar. Bücher öffnet er schnell, die Navigation funktioniert wie gehabt: Mit einem Tipp auf die rechte Bildschirmseite blättert ihr weiter, tippt ihr links, geht es eine Seite zurück. Eine Hintergrundbeleuchtung gibt es auch. Die Helligkeit regelt der Kindle auf Wunsch automatisch. Die Farbtemperatur lässt sich von Kalt- bis Warmweiß einstellen. Letzteres soll sich besser für die Abendstunden eignen.

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Die Technik ist wie beim Vorgänger in einem Gehäuse aus Aluminium untergebracht. Dadurch fühlt sich das Gerät deutlich hochwertiger an, als etwa der Kindle Colorosft im Kunststoffgehäuse. Nur wasserdicht ist der Scribe nach wie vor nicht. Neu sind die Farben: Ihr bekommt den Kindle in Anthrazit oder Jadegrün. Die Bildschirmränder sind jetzt weiß und nicht mehr dunkel. Damit möchte Amazon wohl auf Papier anspielen.

Eine Hand hält den Kindle Scribe.

Immer griffbereit. Der Stylus hält magnetisch am Gehäuse. Aufladen muss man ihn nicht. (Foto: t3n)

Das Schreibgefühl auf dem Kindle Scribe

Dank einer neuen Oberflächentextur soll sich das Festhalten von Notizen auf dem digitalen Gerät schließlich genauso anfühlen wie in einem echten Notizbuch. Das funktioniert tatsächlich ziemlich gut. Der mitgelieferte Stift erzeugt dabei sogar ein Geräusch, als würde man seine Notizen auf einem Blatt Papier festhalten. Einen Unterschied zu einem iPad mit Apple Pencil kann man deutlich spüren. Auf dem Kindle Scribe schreibt es sich definitiv angenehmer.

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Und: Obwohl der Kindle „nur“ mit einem E-Ink-Bildschirm ausgestattet ist, gibt es beim Schreiben keine merkliche Verzögerung auf dem Display. Das Gerät setzt alle Eingaben sofort in die Tat um. Gut so!

Wie The Verge berichtet, hat die erste Version des Scribe längst eine Fanbasis gefunden. Demnach lesen Scribe-Käufer:innen mehr Non-Ficition-Bücher als andere Kindle-Besitzer:innen. Das ergibt Sinn. Schließlich kann man seine Anmerkungen direkt im Buch festhalten. Für den neuen Scribe hat sich der Hersteller dafür etwas ausgedacht. Um eine Notiz festzuhalten, könnt ihr an der entsprechenden Stelle einfach losschreiben. Eine Active Canvas genannte Funktion lässt den Text dann einfach um die Anmerkung herumlaufen. Prima: Selbst, wenn man die Schriftgröße anpasst, bleibt die Notiz an der entsprechenden Stelle haften.

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Der Kindle Scribe als Notizbuch

Das funktioniert nicht nur in E-Books, sondern etwa auch in Word-Dokumenten. Skripte könnt ihr auf diesem Wege etwa direkt mit euren Anmerkungen versehen, ohne sie vorab ausdrucken zu müssen. Auch bei PDFs soll das klappen. Beim Ausprobieren blieb Active Canvas allerdings ziemlich inaktiv. Stattdessen habe ich den PDF-Text einfach überschrieben. Halb so wild. Schließlich dient die andere Seite des Stylus als Radiergummi. Schnell sind die Notizen wieder gelöscht.

Der Stylus für den Kindle Scribe in der Nahaufnahme.

Der neue „Premium Eingabestift“ für den Kindle Scribe hat eine Taste zum Wechsel der Funktionen. In der Praxis braucht man sie kaum. Das abgerundete Ende dient bereits als Radierer. Weitere Funktionen wie das Lasso habe ich so gut wie nie genutzt. (Foto: t3n)

Das zeigt allerdings auch, dass Amazon noch Arbeit vor sich hat – nicht nur, was diese Funktion angeht. So könnt ihr zwar eure Notizen in E-Books bequem und übersichtlich auf dem Kindle aufrufen, über die Kindle-App werden aber nur Markierungen synchronisiert, die ihr mit der Textmarker-Funktion vornehmt. Handschriftliche Notizen ließen sich beim Ausprobieren nicht mit dem Smartphone synchronisieren.

Wenig Neues gibt es bei den Notizbüchern. Ihr könnt aus mehreren Vorlagen auswählen, darunter linierte und karierte Seiten, Tages- und Wochenplaner und sogar Notenhefte. Sie synchronisieren sich alle problemlos mit der Kindle-App. Allerdings bringt das wenig, denn auf dem Smartphone könnt ihr mit den Notizen nicht interagieren. Ärgerlich, wenn man die Einkaufsliste auf dem Kindle erstellt und unterwegs auf dem Mobilgerät abhaken möchte.

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Immerhin gibt es mittlerweile einen Workaround: Ihr könnt euch Seiten oder ganze Notizbücher per Mail selbst (oder auch anderen) zuschicken. In der Mail könnt ihr dann auswählen, ob ihr den Inhalt als PDF oder Textdatei herunterladen wollt. Bei letzterer Option wandelt Amazon eure handschriftlichen Notizen in digitalen Text um. Die Erkennung der Handschrift funktionierte dabei gut. In der Theorie könnt ihr diesen Text dann in einer Notiz-App eurer Wahl kopieren. In der Praxis ist das ziemlich aufwendig.

Weitere Möglichkeiten für den Export von Notizbüchern gibt es vorerst nur in den USA. Wer hier seine Aufzeichnung an sich oder andere schickt, bekommt von einer generativen Künstlichen Intelligenz auf Wunsch eine Zusammenfassung geliefert. Alternativ soll die KI dazu in der Lage sein, die Handschrift zu verbessern. Hierzulande funktioniert das leider bisher nicht.

Der Einschaltknopf und die Ladebuchse am Amazon Kindle Scribe.

Am Gehäuse gibt es wenig zu entdecken. Der Kindle Scribe hat nur einen Knopf zum Ein- und Ausschalten. Daneben liegt die USB-C-Buchse. (Foto: t3n)

Was man noch wissen muss

Den Kindle Scribe gibt es in drei Ausführungen mit 16, 32 und 64 Gigabyte Speicher. Das Testgerät in der t3n-Redaktion ist mit 64 Gigabyte Speicher ausgestattet. In dieser Konfiguration kostet der Kindle rund 470 Euro. Die günstigste Variante ist für 420 Euro erhältlich.

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Laut Amazon hält der Kindle Scribe mit einer Akkuladung außerdem bis zu zwölf Wochen durch. Ob das stimmt, lässt sich nach einem sehr kurzen Testzeitraum nicht sagen. Allerdings dürfte sich der Wert auf eine ausgeschaltete Displaybeleuchtung beziehen.

Vorläufiges Fazit

Beim Lesen punktet der Kindle Scribe mit seinem riesigen, scharfen und stromsparenden Bildschirm. Auch das Schreibgefühl auf dem texturierten Display überzeugt mich. Allerdings sind die Funktionen des Kindle Scribe noch ausbaufähig. Mit den handschriftlichen Notizen kann man abseits des Geräts zu wenig anfangen. Das machen andere Hersteller besser. Zum Preis von 470 Euro bekommt ihr derzeit etwa das iPad 10 und einen Logitech Crayon als Stift. Hier hält der Akku zwar nicht so lange und könnt nicht direkt in Kindle-E-Books kritzeln, mit der Kombination habt ihr aber deutlich mehr Möglichkeiten, was Notiz-Apps angeht.

Amazons Kindle Scribe eignet sich deswegen vor allem für Kund:innen, die sich ohnehin schon tief im Ökosystem des Versandhändlers befinden und schon mehrere E-Books über den Onlineshop gekauft haben. Alle anderen investieren besser in eine ähnlich teure Kombination aus Tablet und Stift.

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Wenn Amazon-Bestellungen nach hinten losgehen

PS5, Schrotflinten und Drogen: Wenn Amazon-Bestellungen nach hinten losgehen Quelle:

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