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Mit Fake-Ads für BMW und Toyota: Klimaaktivisten fordern Werbeverbot für Verbrenner

Aktivist:innen haben in 14 europäischen Städten 400 Werbeplätze mit Parodien von Autowerbung plakatiert. Sie fordern ein Werbeverbot für Verbrenner. Im Visier: zunächst BMW und Toyota.

2 Min. Lesezeit
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Der Künstler Darren Cullen entwarf das Motiv, bei dem Crashtestdummys behaupten, BMW nutze die Menschen als Dummys, wenn es um die Gesundheits­schädigung gehe. (Foto: Brandalism/Curren)

In London, Paris, Berlin, Frankfurt, Brüssel und neun weiteren Städten lässt sich eine Werbekampagne der ganz anderen Art entdecken. Extinction Rebellion, Subvertisers’ International und Brandalism haben Fake-Werbeplakate für die Autoindustrie erstellt und auf 400 kommerziellen Flächen angebracht. Künstler:innen stellen dabei Luftverschmutzung und Klimakrise den Heilsversprechen von Autowerbung entgegen.

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Damit wollen die Aktivist:innen ein Werbeverbot für Klimaschädlinge – ähnlich dem für Zigaretten – vorschlagen. Für die Motive nahm man Toyota und BMW ins Visier. Das seien die krassesten Lobbyisten für fossile Brennstoffe unter den Automobilkonzernen, so die Begründung.

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Erste Werbeverbote bestehen bereits

Viele Aktivist:innen von Brandalism kommen aus Großbritannien und haben dort bereits eine Reihe solcher „Subvertising“-Aktionen initiiert. Das Wort leitet sich aus „subversiv“ und „Advertising“ (Werbung) ab. Im Königreich haben bereits Städte wie Cambridgeshire, Norwich und North Somerset Werbebeschränkungen für umweltschädliche Produkte wie fossile Brennstoffe, Flüge und SUV eingeführt, schreibt die BBC.

Frankreich war das erste europäische Land, das Werbung für Autos mit fossilen Brennstoffen verboten hat. In der EU kämpft die Bürgerinitiative #BanFossilAds für eine flächendeckende Regelung. Greenpeace ist Mitglied und hat eine Website und einen Newsletter für die Kampagnen eingerichtet. In der EU bestehen bereits Werbeeinschränkungen für Tabakprodukte und Alkohol sowie für bestimmte Medizinprodukte.

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Toyota: Weltmeister im Greenwashing?

Auf vielen Motiven der Aktion sieht man Toyota-Automobile, einige nehmen Bezug auf Aussagen in der Werbung des größten Automobilkonzerns der Welt oder seinen Chef. So steht auf einem Plakat: „Herr Toyota sagt: Scheiß auf das Klima.“ Daneben ein Bild von Akio Toyoda, bei dem ihm Öl aus den Augen läuft.

Der Konzernchef hatte kürzlich geäußert, eine „schweigende Mehrheit“ habe Zweifel daran, nur Elektroautos anzustreben. An Toyotas Produktion haben sie gerade einmal einen Anteil von 0,2 Prozent. Eine massive Elektrooffensive zog das Unternehmen zuletzt zurück. Der Anteil des einzigen Elektromodells an der Werbung ist jedoch hoch. Toyota betreibe massives Greenwashing, lautet ein Vorwurf. Der Zweite wiegt jedoch schwerer.

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Fake-Werbung in der U-Bahn: Herr Toyota sagt: Scheiß aufs Klima.

Dieses Motiv zeigt den elektroautokritischen Toyota-Chef Akio Toyoda. Er sage „Scheiß auf das Klima“, heißt es dort. (Foto: Brandalism)

Greenpeace und Toyotas Plan, Verbrenner zu erhalten

Laut Untersuchungen von Greenpeace verfolgt das Unternehmen einen geheimen Plan, den Übergang zur Elektromobilität zu verlangsamen, neue Normen zur Kraftstoffeffizienz zu unterdrücken und Vorschriften zur Luftreinhaltung zu blockieren. Zudem sehe er vor, Regierungen unter Druck zu setzen, Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu unterstützen.

Toyota sei neben Exxonmobil und Chevron auf Platz 3 der einflussreichsten Lobbyisten für fossile Brennstoffe weltweit, so der Bericht. Brandalism schreibt, in der Autoindustrie heißen die aktivsten Vertreter dafür Toyota und BMW.

Toyota: „Lets ruin everything“ Fakewerbung

Eines der Werbeplakate imitiert Toyota-Werbung mit dem Slogan „Lass uns alles ruinieren“. (Foto: Brandalism)

Immense Werbebudgets der Autoindustrie

Die Automobilindustrie gibt gigantische Summen für Werbung aus. Allein in den USA haben 2021 die zehn größten Branchenvertreter Budgets von rund 12 Milliarden US-Dollar verbraucht. Das habe auch Auswirkungen auf die Berichterstattung zu den furchtbaren Gesundheits- und Umweltauswirkungen, schreibt The Driven. Die Kampagne von Brandalism und Co. beginnt pünktlich zur European Motor Show in Brüssel.

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Elektroautos: 5 Vorurteile und was an ihnen dran ist Quelle: husjur02 / shutterstock
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