Nach Krypto-Pleite: Flüchtiger Mitgründer von 10-Milliarden-Hedgefonds gefasst
Im Frühsommer 2022 sorgte der Zusammenbruch des Terra-Netzwerks für einen ganze Reihe von Crashs im Kryptouniversum. Die Folge: Viele Investor:innen verloren viel Geld. In die Pleite rutschte auch der einst zehn Milliarden US-Dollar schwere Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC).
3AC: Riskante Wetten auf Kryptokurse
Die Betreiber des Fonds hatten riskante Wetten auf weiter steigende Kryptokurse abgeschlossen und sich dafür Hunderte Millionen Dollar von sogenannten Lending-Plattformen geliehen. Nach der milliardenschweren Pleite hatten sich die 3AC-Gründer Su Zhu und Kyle Davies aus dem Staub gemacht.
Jetzt ist Zhu in Singapur festgenommen worden – bei dem Versuch, das Land zu verlassen. In Singapur war gegen Zhu und Davies jeweils eine viermonatige Haftstrafe verhängt worden. Grund: Missachtung des Gerichts.
Insolvenzverwalter sucht nach Vermögen
Dahinter steckt ein von Teneo, dem Insolvenzverwalter des Pleite-Hedgefonds, angestrengtes Verfahren gegen die 3AC-Gründer. Offenbar waren diese aufgefordert worden, dem Gericht Informationen zum Verbleib von Geld, Dokumenten und weiteren gesuchten Personen zu geben.
Das jedenfalls soll Zhu jetzt während seiner viermonatigen Haftstrafe tun. Der Insolvenzverwalter werde in dieser Zeit versuchen, mit Zhu sprechen. Es gehe um die „Wiedererlangung von Vermögenswerten, die entweder Eigentum von 3AC sind oder mit den Mitteln von 3AC erworben wurden“, wie Teneo gegenüber Cointelegraph erklärte.
Zweiter 3AC-Gründer bleibt verschwunden
Sollte sich Zhu querstellen, könnten weitere gerichtliche Anordnungen beantragt werden, wie es heißt. Wo sich Davies befindet, ist aber weiterhin nicht bekannt. Sowohl Zhu als auch Davies ist es mittlerweile von der Finanzaufsicht von Singapur untersagt worden, in den kommenden neun Jahren im Investmentbereich tätig zu werden.
Zuvor hatten die beiden Pleitiers versucht, Investor:innen für neue Projekte an Land zu ziehen – und das obwohl sie untergetaucht waren. Gemeinsam mit den Coinflex-Mitgründern Mark Lamb und Sudhu Arumugam wollten Zhu und Davies 25 Millionen Dollar für den Aufbau einer neuer Kryptobörse einwerben, wie Anfang 2023 bekannt wurde.
Untergetauchte hecken neue Kryptopläne aus
An dieser Börse sollten Kryptoforderungen gehandelt werden können, die nach dem Zusammenbruch von Kryptofirmen wie FTX, Celsius, Blockfi oder Mt. Gox angefallen sind. Ein 20-Milliarden-Dollar-Markt, wie es in einem entsprechenden Pitch Deck hieß. Die Plattform hätte GTX heißen sollen, eine Anspielung auf die Pleitebörse FTX. Was aus den Plänen geworden ist, ist nicht bekannt.