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Nach Kryptoschmelze: Terra-Gründer Do Kwon muss ins Gefängnis

Do Kwon, Gründer des Kryptounternehmens Terraform Labs, das hinter dem Terra-Netzwerk, dem Luna-Token und dem TerraUSD-Stablecoin steht, geht ins Gefängnis. Ein Gericht in Südkorea hat einen entsprechenden Haftbefehl erlassen.

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Der Terra-Luna-Zusammenbruch wird noch eine ganze Weile aufgearbeitet werden müssen. (Grafik: ADB Garage Works / Shutterstock)

Do Kwon und fünf weitere Personen aus der Führungsebene der Terraform Labs müssen ins Gefängnis. Entsprechende Haftbefehle gegen die Personen, die sich derzeit alle in Singapur aufhalten sollen, hat ein Gericht in der koreanischen Hauptstadt Seoul bereits ausgestellt. Das teilt die Staatsanwaltschaft mit.

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Der Vorwurf: Verstoß gegen Kapitalmarktgesetze

Die Strafverfolgungsbehörde wirft den Beschuldigten vor, in vielfacher Hinsicht gegen die Kapitalmarktgesetze des asiatischen Landes verstoßen zu haben. Zwischenzeitlich hatten sich auch Betrugsvorwürfe vor allem gegen Do Kwon und seinen Mitgründer Daniel Shin ergeben.

Entsprechend hatten Staatsanwälte im Juli eine Razzia im Haus Shins durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Ermittlungen zu den Vorwürfen illegaler Aktivitäten hinter dem Zusammenbruch des TerraUSD-Stablecoins vertieft.

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Das steckt hinter dem Terra-Absturz

Wie es im Mai zu dem raschen Totalabsturz des algorithmischen Stablecoins TerraUSD (UST) gekommen war, der eigentlich an den Wert des US-Dollar gekoppelt sein sollte, ist weiterhin Gegenstand verschiedener Spekulationen.

Klar ist, dass die Entkoppelung der Werte den Verbrenn- und Mint-Mechanismus des Terra-Netzwerks aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Während andere Stablecoin, allen voran Tether, tatsächlich mit Assets besichert sind, die im Falle eines solchen Absturzes Schäden begrenzen, war dies beim UST offenbar nicht der Fall.

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Dabei hatte doch eigentlich die Luna Foundation Guard (LFG), eine Non-Profit-Organisation, die gegründet worden war, um das Wachstum des Terra-Ökosystems zu unterstützen, angekündigt, sie werde Bitcoin und andere Kryptowährungen im Wert von bis zu zehn Milliarden US-Dollar kaufen, um den UST-Stablecoin im Bedarfsfall stützen zu können.

Tatsächlich hatte die LFG zwischen Januar und Mai dieses Jahres 80.394 Bitcoin im seinerzeitigen Gegenwert von 3,5 Milliarden Dollar gekauft. Als der Stützungsfall dann ab dem 9. Mai eintrat, weil der UST zu sinken begann, hatte LFG angekündigt, sich von seinen Bitcoin-Reserven zu trennen und UST zu kaufen.

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Damit sollte versucht werden, die Bindung an den US-Dollar wiederherzustellen. Und tatsächlich wurden im Laufe des nächsten Tages die Bitcoin-Adressen mit den Reserven von LFG geleert – allerdings ohne Effekt. So stellte sich recht schnell die Frage, ob die Bitcoin-Reserven wirklich zur Stützung des Stablecoin-Wertes verwendet worden waren. Verschiedenen Blockchain-Analysen zufolge war das nicht der Fall.

Stablecoin geraten in den Fokus der Regulierungsbehörden

Es dürfte wohl genau dieser Vorgang sein, der bei der koreanischen Staatsanwaltschaft zu Betrugsermittlungen geführt hatte. Auch in anderen Ländern – etwa den USA – führte der drastische Absturz von einem einstigen Wert um 60 Milliarden Dollar gegen null zu einer Neubewertung der Kryptorisiken.

„Ein Stablecoin, der als Terra-USD bekannt ist, erlebte einen Run und verlor an Wert. Ich denke, das zeigt, dass wir es hier mit einem schnell wachsenden Finanzprodukt zu tun haben, bei dem es ebenso schnell wachsende Risiken gibt“, sagte US-Finanzministerin Janet Yellen.

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Sie arbeite deshalb an einem umfassenden Bericht über Kryptowährungen und Stablecoin sowie an einer Stablecoin-Gesetzgebung, die sie bis Ende 2022 verabschiedet sehen möchte. Dabei gelten Stablecoin unter Investoren immer noch als beliebtes Vehikel, um Bargeld von volatileren Münzen fernzuhalten. Zudem eignen sie sich deutlich besser dafür, Gelder auf Kryptobörsen zu übertragen.

Do Kwon scheint das alles kaum zu beunruhigen. In einem Interview mit dem Krypto-Medien-Startup Coinage kündigte er an, er werde „kooperieren, wenn die Zeit reif sei“. Angesprochen auf eine mögliche Gefängnisstrafe sagte er lapidar: „Das Leben ist lang.“

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