Schon in den 1980er-Jahren wurde in der Meteorologie an Möglichkeiten des Zusammenspiels von Algorithmen und physikalischen Modellen geforscht. Insbesondere, was die Rechenleistung angeht, unterstützt KI seither die Meteorolog:innen.
KI hilft, Vorhersagen zu beschleunigen
Wie Irene Schicker von Geosphere Austria, der österreichischen Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie, gegenüber Brutkasten erzählt, helfe KI etwa dabei, Vorhersagen schneller zu treffen. Etwa, in dem sie numerische Wettervorhersagemodelle in puncto Wolkenphysik beschleunige.
Im Jahr 2020 hatten KI-Forscher:innen von Google ein Vorhersagemodell entwickelt, das auf der Analyse zweidimensionaler Radarbilder von Wolkenformationen basierte.
Google-KI: Schnelle und exakte Wetterprognose
Der KI gelangen innerhalb von fünf bis zehn Minuten Vorhersagen, die Niederschlag bis auf einen Kilometer und fast auf die Minute genau bis zu sechs Stunden im Voraus prognostizierten. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels sind schnelle und exakte Vorhersagen von Extremwetter äußerst wichtig.
Auch bei Geosphere hilft die KI, bevorstehende Gewitter und Starkregen-Ereignisse in Intensität und Ausdehnung vorherzusagen. Dabei verknüpft das System Daten von Radarstationen, Satellitenbilder und vergangene Ereignisse.
„Der große Vorteil der KI ist, dass sie auch nicht lineare Modelle erstellen kann“, so Schicker. Ausreißer und Extreme könnten dadurch immer besser vorhergesagt und berücksichtigt werden.
Leistung von Turbinen und Solaranlagen vorhersagen
Bei Geosphere wird KI zudem eingesetzt, die Leistungen von Windturbinen und Solarpaneelen vorherzusagen. Dazu verbindet das System Datensätze von Turbinen und Solaranlagen mit Modellrechnungen, wie es bei Brutkasten heißt.
Die KI berechnet dabei die Intensität von Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung. Auf ähnliche Weise wird bei Geosphere die Temperatur von Straßen berechnet.
KI in der Wettervorhersage: Nur hilfreiche Ergänzung?
Noch ist die KI für die Meteorologie vor allem „hilfreiche Ergänzung“. Ob ein solches System künftig Wettervorhersagen oder Berechnungen für die voraussichtliche Leistung von Windturbinen oder Solaranlagen eigenständig übernehmen kann? Wir werden sehen.