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Kunst, Kosmetik und Pflanzen: Das hat die Cygnus-Fähre auf die ISS gebracht

Das Raumschiff brachte einen Prototypen der „Moon Gallery“ an Bord der Raumstation sowie Experimente gegen Hautalterung und Brustkrebs. Andere Projekte bereiten die Besiedlung des Alls vor.

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Raketenstart der Cygnus NG-17. Sie wird ihren Einsatz nicht überleben. (Foto: Nasa)

Das fünfte Raumschiff hat an die ISS angedockt: Die Cygnus NG-17 brachte 3,76 Tonnen Material auf die Station. Darunter sind neben Verbesserungen für die Astronauten auch wissenschaftliche Experimente und Anlagen sowie eine Kunstsammlung. Unter den Wissenschaftsprojekten finden sich solche der Kosmetik- und Pharmaindustrie, aber auch für die künftige Besiedlung des Weltraums, erklärt die Nasa. Doch die Raumfähre übernimmt neben dem Transport noch eine andere Aufgabe, die sie zerstören wird.

ISS Module

Mit der Cygnus hängt nun ein weiteres Raumschiff an der Station. (Bild: Nasa)

Colgate-Palmolive untersucht beschleunigte Hautalterung

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Die 17. Versorgungsmission, die Northrop Grumman für die Nasa ausführt, bringt wichtiges Material für ein Dutzend der mehr als 250 Wissenschafts- und Forschungsuntersuchungen, an denen die Astronaut:innen auf der ISS arbeiten. Dazu kommen neue Projekte. So hat der Konzern Colgate-Palmolive ein Experiment zur Hautalterung ins All geschickt. Die Haut altert unter Schwerelosigkeit schneller, sodass die Veränderungen im Körper leichter untersucht werden können. Die Wissenschaftler:innen vor Ort sollen zelluläre und molekulare Veränderungen von künstlichen Hautzellen in der Mikrogravitation ermitteln. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Produkte zu entwickeln, die die Haut auf der Erde langsamer altern lassen.

Tumormedikament in der Mikrogravitation erproben

Die Auswirkungen eines Medikaments gegen Tumorzellen in Brust und Prostata erforscht ein weiteres Projekt. Die Zellen wachsen in einem 3D-Modell in Schwerelosigkeit, was die Charakterisierung der Struktur, Genexpression, Zellsignalisierung und Reaktion auf die Behandlung erleichtert. Man erhofft sich Erkenntnisse über das Zellprotein, auf das das Medikament setzt.

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Neue Sensoren für die Sauerstofferzeugung

Das Saustofferzeugungssystem an der ISS besitzt Sensoren, um den Wasserstoffgehalt zu prüfen. Über das System darf kein Wasserstoff in die Kabinen gelangen. Nun erforscht die Crew neue Bauteile, weil die alten unter anderem empfindlich auf Feuchtigkeit und Stickstoff reagieren und daher alle 201 Tage ausgetauscht werden müssen. Speziell für Missionen, bei denen ein Austausch nicht praktikabel ist – etwa bei einer Mond- oder Marsreise –, sollen die neuen Sensoren ausprobiert werden.

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Feststoffbatterie soll unempfindlicher und leistungsfähiger sein

Von der Japan Aerospace Exploration Agency kommt ein Prototyp einer besonders widerstandsfähigen Festkörperbatterie. Die All Solid-State Li Ion Battery verwendet anorganische und flammhemmende Materialien, die nicht auslaufen können. Neben dem Einsatz auf der Station selbst würde sich ihr Einsatz auch in anderen rauen Umgebungen anbieten, etwa in Land- und Luftfahrzeugen.

Nahrung im Weltraum anbauen

Die bisherigen Systeme zum Anbau sind nicht besonders gut für den großflächigen Einsatz im Weltraum geeignet. Um ihre Probleme zu lösen, tritt das Exposed Root-On Orbit Test System (XRoots) an. Es verwendet statt Erde und Wachstumsmedien nur wasser- und luftbasierte Methoden. Die Forscher:innen erhoffen sich Erkenntnisse, um größere Anlagen bauen zu können. Der Anbau von Lebensmitteln im Weltraum und künstlichen Lebensräumen steht dabei im Fokus. Die Komponenten von XRoots könnten jedoch auch in Gewächshäusern auf der Erde weiterhelfen, schreibt die Nasa.

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Anlage für weniger Brände

Eine neue Anlage soll Studien zur Entflammbarkeit und Entzündung ermöglichen. Das Combustion Integrated Rack nutzt die neue Einrichtung, um Tests bei unterschiedlichen Sauerstoffkonzentrationen und unterschiedlichem Druck durchzuführen. Feuer verhält sich in der Schwerelosigkeit anders und das kann zu überraschenden Gefahren führen. Am Ende wollen die Astronauten dazu beitragen, bessere Materialien und eine höhere Brandsicherheit an Bord und bei weiteren Missionen zu erreichen.

Zudem transportierte Cygnus NG-17 wichtige Hardware für Weltraumspaziergänge, ein überarbeitetes Müllentsorgungssystem und akustische Abdeckungen für das Abfallmanagementsystem.

Moon Gallery

Die Moon Galery bringt Mini-Kunstwerke auf den Mond. Ein erster Prototyp befindet sich zurzeit auf der ISS. (Bild: Moon Gallery Foundation.eu)

Sammlung aus Mikro-Kunstwerken

Die „Moon Gallery“ ist eine Sammlung von Kunstwerken, deren Exponate kleiner als einen Kubikzentimeter sind. Ihr Nutzlast-Prototyp wird nun auf der Station getestet, berichtet Space.com. Die 64 Kunstwerke befinden sich die nächsten zehn Monate an Bord. Die Moon Gallery Foundation spricht von einer „Saat einer künftigen interplanetarischen Kultur“. Die in einem Raster von acht mal acht angeordneten Minikunstwerke reichen von 2D-Drucken über schwebende 3D-Objekte bis hin zu AR-Gravuren. Sie werden an der ISS zum Testen von Kameras verwendet. Die mondgebundene Version der Moon Gallery soll 2025 an der Außenseite der Mondlandfähre 100 Kunstwerke auf den Erdtrabanten bringen.

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Reboost: Cygnus gibt der ISS Schub

Neben dem Transport der Lasten erfüllt die Cygnus NG-17 noch andere Funktionen. Mit ihrer Hilfe soll die ISS ihre Position verändern. Dank ihres erdnahen Orbits „sackt“ die ISS auf ihrer Umlaufbahn immer wieder ab. Die Raumfähre wird ihre Antriebe starten, um die Station zurück auf eine höhere Umlaufbahn zu bringen. Den sogenannten Reboost testete die Nasa bereits 2018. Cygnus NG-17 nimmt zudem Tausende Kilo Müll mit, die beim Wiedereintritt vernichtet werden. Das führt auch zur Zerstörung der Raumfähre.

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