Das Jahr 2023 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem generative künstliche Intelligenz ihren Siegeszug begann: Angefangen bei ChatGPT über Midjourney bis Beautiful.AI sind diverse KI-Apps in das Leben von Millionen Berufstätiger auf der ganzen Welt getreten. Das hat auch einen Einfluss auf den Stellenmarkt, denn mit den neuen Technologien braucht es auch Menschen, die sie entwickeln und bedienen können. Eine Linkedin-Analyse zeigt, wie rasant die Nachfrage nach Expertinnen und Experten auf dem Gebiet gestiegen ist.
KI-Fähigkeiten sind wichtiger denn je
Für den „Future of Work“-Report“ hat Linkedin die Profilangaben von 950 Millionen Mitgliedern weltweit ausgewertet. In dem Rahmen hat sich gezeigt, dass seit November 2022 allein in englischsprachigen Stellenausschreibungen die Anforderungen rundum KI-Fähigkeiten um das 21-fache gestiegen sind. In der Kurzfassung der Studie schreibt Linkedin: „47 Prozent der US-Führungskräfte glauben, dass der Einsatz generativer KI die Produktivität steigern wird. Und 92 Prozent sind der Meinung, KI-Fähigkeiten sind wichtiger denn je.“
Doch nicht nur die Unternehmen suchen nach KI-Expertinnen und KI-Experten. Auch die Linkedin-Nutzer selbst, stellen vorhandene KI-Qualifikation immer stärker in ihren Profilen zur Schau. Die Zahl der Mitglieder mit KI-Fähigkeiten ist im Juni 2023 weltweit um das 9-fache gestiegen im Vergleich zum Januar 2016. Vor allem in Singapur sei ein gigantischer Anstieg zu verzeichnen. Deutschland zählt im Ranking der untersuchten Länder zum Schlusslicht. Andere europäische Nationen wie Belgien oder Portugal befinden sich im mittleren Bereich.
KI-Fähigkeiten in allen Branchen begehrt
Anhand der USA zeigt Linkedin, wie vielfältig sich die KI-Fähigkeiten über alle möglichen Branchen verteilen. Mit 2,2 Prozent sind sie am häufigsten mit Unternehmen sowie Nutzerinnen und Nutzern im Tech-Sektor verbunden. Es folgen Bildung mit 1,2 Prozent, Finanzdienstleistungen mit 0,9 Prozent und verarbeitende Industrie mit 0,8 Prozent. Doch auch Bereiche wie der Einzel- und Großhandel holen auf. Der Anstieg der KI-Fähigkeiten binnen eines Jahres hat sich dort mehr als doppelt so hoch entwickelt wie im Tech-Bereich.
„Um die vielversprechenden Produktivitätsgewinne der KI voll ausschöpfen zu können, ist die Verbreitung von Fähigkeiten über verschiedene Regionen, Branchen und Talente hinweg erforderlich“, so Linkedins Chefvolkswirtin Karin Kimbrough. „Die Einführung von KI und die Optimierung ihres Einsatzes werden natürlich Zeit brauchen, aber in diesem frühen Stadium scheint es, dass die Verbreitung in Gang kommt.“ Für die Weltwirtschaft, so Kimbrough, trage KI das Potential in sich, das Produktivitätswachstum für alle erheblich zu steigern.