Anfang April 2022 hatte der Kurs des Luna-Token noch ein neues Allzeithoch von rund 119 US-Dollar erreicht. Anfang Mai waren es immerhin noch 80 Dollar. Wenige Tage, den Crash des Terra-Netzwerks sowie den Zusammenbruch des Stablecoins UST später ist Luna nur noch einen winzigen Bruchteil davon wert. Viele Milliarden Dollar wurden verbrannt, aber der Token ist noch immer handelbar – und sorgte jetzt mit einem Kurssprung für Aufsehen.
Hochriskanter Handel mit Luna-Token
Während nicht wenige Kryptofans im Rahmen der Luna-Pleite – der Token hat innerhalb weniger Tage 99 Prozent seines Werts verloren – vor einem finanziellen Scherbenhaufen stehen, versuchen andere, mit dem am Boden liegenden Luna-Token Geld zu verdienen. Wichtiger Hinweis zwischendurch: Das ist brandgefährlich. Aber: Wer am Samstagabend den Luna-Token bei einem Kurswert von rund 0,0001 Dollar gekauft und ihn Sonntagnachmittag für rund 0,0002 Dollar verkauft hat, konnte seine Anlage immerhin verdoppeln.
Seit ungefähr einer Woche bewegt sich der Luna-Kurs im Bereich zwischen 0,0001 und 0,00024 Dollar hin und her. Davor war der absolute Tiefstand am 13. Mai 2022 mit 0,000017 Dollar erreicht worden. Angesichts des aktuellen Stands von 0,00018 Dollar bedeutet das einen Kurssprung von über 1.000 Prozent, also einer Verzehnfachung des Investments. Kein Wunder, dass Luna auf der Plattform Coinmarketcap, die die Kurse der meisten handelbaren Kryptowährungen listet, seit Tagen die meistgesuchte („trending“) digitale Währung ist.
Steuerschulden und Klagen gegen Terra-Gründer
Abgesehen von den Investor:innen, die nach dem Einstieg auf geringstem Niveau jetzt auf eine weitere Erholung von Luna hoffen, hatten zuvor viele Menschen sehr viel Geld verloren. Der Gründer des hinter Terra, samt UST und Luna, stehenden Unternehmens Terraform Labs Do Kwon sieht sich Entschädigungsklagen von Groß- und Kleininvestor:innen gegenüber. Allein in Korea sollen 200.000 Menschen geklagt haben. Zudem soll Do Kwon der südkoreanischen Steuerbehörde 78 Millionen Dollar schulden, was dieser aber bestreitet.
Wie es mit Luna weitergeht, steht in den Sternen. Ein geplanter Hardfork im Terra-Netzwerk, der einen neuen Luna-Token – ohne Bindung an einen Stablecoin – auf einer neuen Blockchain hervorbringen soll, befindet sich gerade in Abstimmung. Aktuell sind zwei Drittel der Abstimmenden für einen Hardfork. Noch sind zwei Tage Zeit. Plan ist, analog zu früheren Bitcoin-Hardforks, die aktuelle Blockchain unter dem Namen Terra Classic (mit dem Token Luna Classic/Lunc) weiterlaufen zu lassen. Die neue Blockchain soll dann wieder Terra (Luna) heißen. Luna sollen dabei per Airdrop an Luna-Classic- und UST-Besitzer:innen sowie Staker:innen und App-Entwickler:innen verteilt werden.