Nicht aus Genf, sondern aus dem Byton-Design-Studio in Ismaning bei München hat Byton-CCO Andreas Schaaf in einem Webcast über die Europapläne des ersten Elektroautos, dem M-Byte, informiert. Auch wenn Byton den Verkauf seines E-SUV in China starten wird, ist der europäische Markt genauso relevant, was allein schon die Anzahl der Reservierungen aufzeigt: Von den weltweit 65.000 Reservierungen stammen 25.000 aus Europa.
Byton nennt europaweite Partner
Laut Schaaf sollen im Laufe des kommenden Jahres diverse exklusive „Byton Places“ und After-Sales-Services errichtet werden. Ganz allein geht der Hersteller nicht dabei vor, sondern setzt auf Service-Partner, die schon eine Infrastruktur besitzen und Ersatzteile sowie Ersatzfahrzeuge liefern können. Zum Start wird Byton in sechs europäischen Ländern zugegen sein und hat dafür mehrere Partner genannt:
In Norwegen und Schweden setzt Byton auf Hedin Automotive, die über 125 Standorte verfügen. In den Niederlanden wurde die Louwman-Gruppe verpflichtet, die über 69 eigenen Verkaufsstellen verfügt und verschiedene Marken vertritt. Die Gruppe ist Schaaf zufolge einer der größten Fahrzeugdistributoren in Europa.

Byton startet 2021 zuerst in sechs europäischen Ländern – ein halbes Jahr später folgt die zweite Expansionshase. (Screenshot: t3n; Byton)
Für Frankreich konnte Byton den Distributor By my Car gewinnen, der über 83 Autohäuser verfügt. Modern Driving ist Partner für die Schweiz. Das Unternehmen besitzt Byton zufolge über 40 spezialisierte Servicestandorte, sieben Zentren für Probefahrten und zwei mobile Popup-Sales-Stores.
Darüber wird Modern Driving den ersten europäischen Byton-Flagshipstore im zweiten Quartal 2021 als Stadt-in-Stadt-Konzept im Mehrzweckkomplex The Circle am Züricher Flughafen eröffnen. Laut Schaaf will Byton bis Ende 2021 über 20 Byton Places in Toplagen in Europa verfügen.

Der erste Byton Place wird in Zürich im The Cirlce eröffnet. (Screenshot: t3n; Byton)
Und was ist mit Deutschland? Dem Byton-CCO zufolge sind die Verhandlungen mit Partnern für den sehr wichtigen Markt noch nicht abgeschlossen. Es würden noch aktiv Gespräche mit mehren potenziellen Partnern geführt, die innerhalb der nächsten Wochen abgeschlossen sein sollen. Vorbestellungen in Deutschland sollen ab der zweiten Hälfte 2020 möglich sein, so Schaaf. Für eine Vorbestellung des M-Byte würden 500 Euro anfallen.
M-Byte: Byton mit Partner für europäische Ladeinfrastuktur
Damit der E-SUV auch unterwegs nicht ohne Saft dasteht, kooperiert Byton mit dem Anbieter digitaler Ladelösungen für Elektromobilität Digital Charging Solutions (DCS). Über DCS stehen Byton-Kunden mehr als 150.000 AC- und DC-Ladenpunkte von 450 Ladenetzbetreibern wie Ionity, Fastnet, Allego, Innogy, New Motion und weiteren Anbietern zur Verfügung.

Auf dem riesigen Display des Byton M-Byte könnt ihr euch Routenempfehlungen entlang des Ladenetzwerks angezeigt werden. (Screenshot: t3n; Byton)
Per Byton-App oder dem -Stage-Display soll Kunden eine vollintegrierte Kontrolle über den Ladevorgang bereitstehen. Die Bezahlung erfolgt optional bargeldlos via Byton-ID, die jeder Kunde erhält. Schaaf erklärt, dass es eine transparente und faire Preisgestaltung gebe, während die Preise vom jeweiligen Ladenetzbetreiber festgelegt werden. Um die besten und günstigen Ladepunkte entlang der gefahrenen Route zu finden, bietet Byton Ladeempfehlungen an.
Byton: M-Byte kostet ab 53.000 Euro
Bytons M-Byte kann mit mit 22 Kilowatt zu Hause oder unterwegs mit bis 150 Kilowatt per Schnellladung aufgeladen werden. Die Variante mit 90-Kilowatt-Akku soll von null auf 80 Prozent in etwa 35 Minuten aufgeladen werden können. Der Preis des M-Byte beginnt bei 53.000 Euro. Da die Frage im Webcast aufkam: Eine Anhängerkupplung ist nicht vorgesehen.
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