Mit diesem Tool lassen sich Mac-Programme auf Linux nutzen

Programme, die eigentlich für Apple-Rechner gedacht sind, auf Geräten mit Linux-Betriebssystem betreiben? Das soll Darling, eine Kompatibilitätsschicht für Linux, ermöglichen. Andrew Hyatt, Jack Howell, Luboš Doležel und Sergey Bugaev sind die Köpfe hinter der kostenfrei zugänglichen Open-Source-Software, die unter GNU GPL 3 lizensiert ist.
Linux und macOS zusammenbringen: So funktioniert’s
Der Name des Projekts leitet sich aus einer Kombination aus „Darwin“ und „Linux“ ab – und gibt damit schon einen Hinweis darauf, wie das Ganze funktioniert. Damit die macOS-Software auf Linux reibungslos läuft, implementiert Darling eine vollständige Darwin-Umgebung, stellt also Elemente wie launchd, dyld und einen Mach-Kernel bereit. Apples End-User-License-Agreement wird dabei nicht verletzt.
Wer sich jetzt an Wine erinnert fühlt, ein Kompatibilitätsschicht, die die Ausführung von Windows-Programmen beispielsweise auf macOS und Linux ermöglicht, trifft damit ins Schwarze – das Prinzip von Darling entspricht ziemlich genau dem von Wine. Voraussetzung für die Darling-Installation sind unter anderem eine x86-64-Linux-Architektur, Clang 6 oder höher und Linux 5.0 oder höher.
Linux-Look für Mac-Programme – doch es gibt noch Verbesserungspotenzial
Dargestellt werden die eigentlich für macOS-konzipierten Anwendungen dann in gewohnter Linux-Optik, sie sollen sich „anfühlen und verhalten wie originale Linux-Apps“, versprechen die Macher der Translation-Layer. Das soll übrigens auch funktionieren, wenn das Linux-Betriebssystem an sich nur virtualisiert, also via WSL 2 auf einem Windows-Rechner läuft.
Auf graphische Meisterleistungen müssen Darling-User aktuell noch verzichten, bislang seien nur „simple“ Graphik-Darstellungen möglich, heißt es vom verantwortlichen Programmier-Quartett auf der Tool-Website. Wer sich selbst in der Gestaltung von Darling einbringen oder die einzelnen Schritte der Programmierer nachvollziehen will, kann das ganz einfach über das zugehörige GitHub-Projekt und den Darling-Blog tun.