„Mach mal ’ne Pause“: Das sind die neuen Schutzfunktionen von Instagram
Adam Mosseri, der CEO von Instagram, muss aufgrund diverser Klagen über den schlechten Einfluss der Plattform auf junge Menschen vor einem Ausschuss des Senats aussagen. Die Anhörung findet morgen, am Freitag, dem 8. Dezember, statt. Die Einladung sprach bereits von Algorithmen, die Kindern „giftige Inhalte“ vorsetze und sie in „dunkle Abgründe“ schicke. Eine Studie wies zuletzt nach, wie stark Instagram jungen Mädchen schadet. Daher hatte Mosseri neue Funktionen angekündigt, um Jugendliche besser zu schützen. Die Ersten laufen nun in den USA, Kanada und Australien auf die Geräte. Kontrollfunktionen für Eltern und das überfällige Lösch-Feature stehen in den Startlöchern.
Helfen „Take a break“ & Co.?
Im Zentrum der Offensive steht „Take a break“ („Mach mal ’ne Pause“). Wer längere Zeit durch die Timeline scrollt, erhält eine Aufforderung zur Pause. Die App weist zudem die Nutzer auf die Funktion hin, entsprechende Erinnerungen zu setzen. Sie bietet Intervalle von 10, 20 und 30 Minuten an. Alternativvorschläge macht sie auch: Ein paar tiefe Atemzüge nehmen; aufschreiben, wie man sich fühlt und etwas von der To-do-Liste erledigen. Offensichtlich soll die Funktion dem Prokrastinieren etwas entgegensetzen, für das sich die Plattform hervorragend eignet. Der Button „Erledigt“ beendet den Ratschlag. Komplett ausschalten lässt er sich freilich auch. Beobachter schätzen die Schutzwirkung als gering ein. Doch erst künftige Studien werden darüber Aufschluss geben.
Eltern können Limits einführen
Ab März will die Betreiberin Tools für Erziehungsberechtigte herausgeben, mit denen sie den Konsum ihrer Zöglinge kontrollieren können. Sie dürfen die Dauer der Instagram-Aufenthalte einsehen und Zeitlimits festlegen. Wenn Teens jemanden melden, können sie über einen Zusatzbutton auch die Eltern darüber informieren – als Gesprächsangebot sozusagen. Zusätzlich erlaubt das Unternehmen in Zukunft allen Nutzern, jedwedes Foto, jedes Video, jeden Like und jeden Kommentar nachträglich zu löschen. Das gilt auch, wenn der entsprechende Eintrag schon Jahre her ist.
Instagram zieht die Grenzen fester
Anfang nächsten Jahres schaltet die Betreiberin ebenfalls die Möglichkeit ab, Jugendlichen zu schreiben oder sie zu markieren, ohne von ihnen abonniert zu sein. Dasselbe gilt für Inhalte aus Reels, Remixen oder Guides. Die Sicht von Jugendlichen soll zudem weiter eingeschränkt werden: Sogenannte sensible Inhalte will die Konzernführung noch stärker von den jungen Menschen fernhalten.
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