Tianwen-1 hat sich selbst im Orbit des Mars fotografiert. Die Bilder sind so sehenswert, dass die chinesische Weltraumbehörde China National Space Administration (CNSA) sie am vergangenen Wochenende veröffentlichte.
Selfies aus der Wegwerf-Cam
Im Angebot sind zwei Fotos unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads. Das eine Selfie zeigt eine Nahaufnahme der Sonde beim Vorbeiflug am Nordpol des Mars. Schön zu sehen ist dabei die Solaranlage des Orbiters.
Das zweite Bild zeigt den Orbiter erstmals in voller Pracht und wirft damit die offensichtliche Frage auf, wie Tianwen-1 ein solches Selfie schießen konnte. Die Antwort ist technisch interessant, denn für das Ganzkörper-Selfie musste die Sonde eine kleine Kamera starten. Die schwebte dann davon und konnte aus einiger Entfernung Fotos schießen, die sie dann per Funk an Tianwen-1 zurückschickte, von wo aus sie zur Erde gesendet wurden.
Der Mars-Orbiter Tianwen 1 habe bislang schon „fast 540 Gigabyte an Daten sammeln und übertragen“ können und verfüge „immer noch über ausreichend Energie“ und sei „in gutem Zustand“, teilt die CNSA mit. Die Hauptaufgabe von Tianwen-1 besteht darin, dem Mars-Rover Zhurong zu assistieren, den der Orbiter im Mai 2021 auf die Marsoberfläche entlassen hatte.
Chinas Mars-Tech erweist sich als robust
Auch Zhurong zeigt sich erstaunlich langlebig. Dem Rover war eine Lebenserwartung von drei Monaten zugesprochen worden. Inzwischen dreht Zhurong schon seit fast acht Monaten seine Runden und zeigt sich bester Gesundheit.
Chinas Orbiter soll verstärkt die Geologie und das Magnetfeld des Mars erforschen. Dabei wird er ein besonderes Augenmerk auf den Nordpol des Mars richten. Dort vermuten die Forschenden große Eisvorkommen. Die könnten bei einer eventuellen Besiedlung des Mars dereinst von erheblicher Bedeutung sein.