Bis 2030 sollen laut Plänen der Nasa erste Menschen auf dem Mond leben. Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk stellt eine baldige Besiedelung des Mars in Aussicht. Aber wie sieht es mit den Auswirkungen der geringeren Schwerkraft aus?
Geringe Schwerkraft schadet dem Körper
Bisher ist bekannt, dass schon wenige Wochen der Schwerelosigkeit zu Problemen mit der Durchblutung und dem Sehvermögen führen können. Längere Aufenthalte können das Herz gefährden und Knochen brüchig machen? Sind wir also überhaupt geschaffen für ein Leben auf Mond und Mars? Und was ist mit Tieren und Pflanzen?
Genau das will das US-amerikanische Startup Gravitylab herausfinden, wie Techcrunch berichtet. Das junge Unternehmen von CEO und Mitgründer Grant Bonin arbeitet an einem kleinen Raumschiff, das um die Erde kreisen und in dem die Auswirkungen geringerer Schwerkraft getestet werden können sollen.
Gravitylab kann Schwerkraft programmieren
Klingt bekannt? Ähnliche Experimente werden regelmäßig auf der ISS durchgeführt. Das Besondere an dem Gravitylab-Raumschiff soll sein, dass sich die Schwerkraft je nach Wunsch einstellen lässt. So können etwa die Schwerkraftbedingungen auf Mond und Mars simuliert werden.
Das erste Raumschiff soll nur so groß wie ein kleiner Kühlschrank sein. Die Gravitation soll durch Rotation erzeugt werden. Darum verfügt das Gefährt über einen bis zu 20 Meter langen ausfahrbaren Arm, der bis zu vier Umdrehungen pro Minute erzeugen können soll.
Verschiedene Schwerkraftbedingungen testen
In dem sich drehenden Raumschiff können dann Experimente durchgeführt werden, um die Auswirkungen verschiedener Schwerkraftbedingungen zu testen. Zunächst sollen unter anderem Fruchtfliegen oder Mäuse herhalten.
Je nach Länge und Anzahl der Umdrehungen soll die Schwerkraft an Bord sich dann punktgenau einstellen lassen. Das soll auch dazu beitragen, dass Forscher:innen bei den Experimenten diesen Einfluss ausschließen und sich auf andere Effekte wie etwa die Strahlung konzentrieren können.
3D-Druck bei geringer Schwerkraft
Auch die Industrie soll Möglichkeiten bekommen, ihre Fertigung an Bord des Raumschiffs oder eines entsprechend größeren Nachfolgers zu testen. Was durch eine geringere oder fehlende Schwerkraft möglich ist, zeigen etwa Tests mit einem 3D-Drucker an Bord der ISS.
Bis Gravitylab Experimente in größerem Ausmaß ermöglichen kann, dürfte es aber noch ein wenig dauern. Für Ende 2024 oder Anfang 2025 plant das Startup jetzt erst einmal einen Testflug.