Aus der Sicht eines Astronauten: Atemberaubender Marshorizont aufgenommen
Er gehört zu den speziellsten Momenten, den Astronaut:innen im Weltall erleben dürfen: der Blick auf die Krümmung unserer Erde, aus einer für uns auf der Erde Lebenden unvorstellbaren und spektakulären Perspektive. Zahlreichen Berichten zufolge reagieren sie darauf oft mit Ehrfurcht.
„Keine Marsraumsonde hatte jemals zuvor eine solche Sicht“
Dank des Mars-Odyssey-Orbiters der Nasa bekommen zukünftige Marsastronaut:innen jetzt einen Vorgeschmack darauf. Die Raumsonde, die seit 22 Jahren rund um den roten Planet unterwegs ist, hat nun Panoramabilder des Mars und seines Mondes Phobos geliefert, die neue Einblicke in die Landschaft und Atmosphäre des Mars bieten.
„Wenn es Astronauten im Orbit über dem Mars gäbe, wäre das die Perspektive, die sie hätten“, wird Jonathon Hill von der Arizona State University in einer Pressemitteilung der Nasa zitiert. „Keine Marsraumsonde hatte jemals zuvor eine solche Sicht“, betonte der Verantwortliche des Kamerasystems namens Thermal Emission Imaging System, kurz Themis, von Odyssey.
Marslandschaft unter hauchdünnen Wolken- und Staubschichten
Die Raumsonde nahm eine Reihe von Panoramabildern auf, die die gekrümmte Marslandschaft unter hauchdünnen Wolken- und Staubschichten zeigen. Die zehn aneinandergefügten Bilder bieten nicht nur einen atemberaubenden Blick auf den Mars, sondern helfen den Wissenschaftler:innen auch dabei, neue Einblicke in die Marsatmosphäre zu gewinnen. Erst kürzlich waren dem Mars-Rover Perseverance spektakuläre Aufnahmen auf dem Mars gelungen.
Die Forscher:innen verbrachten alleine drei Monate damit, die spektakulären Bilder technisch zu ermöglichen. Die Wärmeempfindlichkeit der Infrarotkamera ermöglicht es der Themis-Kamera schließlich, Eis, Gestein, Sand und Staub sowie Temperaturänderungen auf der Planetenoberfläche zu kartieren.
14 unglaubliche Bilder vom Mars
Die Bilder helfen, die Modelle der Marsatmosphäre zu verbessern
Zu sehen, wo sich diese Schichten aus Wassereiswolken und Staub im Verhältnis zueinander befinden – ob es sich um eine Schicht oder um mehrere übereinander gestapelte handelt –, helfe den Wissenschaftler:innen dabei, ihre Modelle der Marsatmosphäre zu verbessern. „Ich betrachte es als einen Querschnitt, einen Ausschnitt durch die Atmosphäre“, sagte Jeffrey Plaut, einer der Odyssey-Projektwissenschaftler.
Auch vom kleinen Marsmond Phobos wurden Bilder aufgenommen. „Wir haben Phobos aus einem anderen Blickwinkel und mit anderen Lichtverhältnissen gesehen als wir es gewohnt sind“, sagte Hill. „Das macht die Bilder zu einem einzigartigen Teil unseres Phobos-Datensatzes.“
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