Die Nasa hat am vergangenen Dienstag eine eher pessimistische Botschaft verkündet. Danach rechnet die US-Weltraumbehörde damit, dass der Insight-Lander eher früher als später den Dienst einstellen wird.
Staub macht Insights Solarpaneelen zu schaffen
Das kommt für interessierte Beobachtende nicht überraschend. Schon im vergangenen Sommer hatte die Nase bei einem Treffen der „Mars Exploration Program Analysis Group“ bekannt gegeben, dass die Ansammlung von Marsstaub auf den Solarzellen der Sonde „erheblich“ sei. Der April 2022 war als pessimistischer Zeithorizont ins Spiel gebracht worden. Ursprünglich sollte die 425 Millionen US-Dollar teure Mission erst im Dezember 2022 abgeschlossen werden.
Am 7. Januar 2022 musste der Insight-Lander den nächsten Rückschlag verkraften. Ein gewaltiger Staubsturm hatte die Sonde veranlasst, in einen Sicherheitsmodus zu wechseln, weil die Solarzellen im Sturm nicht genügend Sonnenlicht aufnehmen konnten. Der Lander schützt dann seine Energiereserven, indem er sich automatisiert auf Standby setzt.
Am 19. Januar hatte die Sonde den Sicherheitsmodus wieder verlassen und war in den Normalbetrieb zurückgekehrt. Am vergangenen Dienstag schrieb die Nasa in einem Update des ursprünglichen Beitrags:
„Mehrere Wochen nach dem Ende eines Staubsturms auf dem Mars produzieren die Solarpaneele der Nasa-Sonde Insight fast so viel Strom wie vor dem Sturm.“
Einschränkend teilte die Behörde jedoch mit, dass die nun zur Verfügung stehende Energieaufnahme voraussichtlich noch bis zum Sommer reichen würde, um einen wissenschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Schon jetzt würde das Team wissenschaftliche Instrumente nur noch im Bedarfsfalle einschalten, um Strom zu sparen.
Immerhin seien „alle primären wissenschaftlichen Ziele der Mission erreicht“ worden. Nun bestehe das Ziel nur mehr darin, „den Betrieb der Sonde bis zum Ende ihrer erweiterten Mission im Dezember zu ermöglichen“. Dabei könne ein etwa vorbeiziehender Wirbelsturm günstig sein, weil er den Staub von den Kollektoren blasen könnte. Ungünstigerweise könnte indes ein neuer Staubsturm die Prognose auch weiter verschlechtern.
Das war Insight
Der im Rahmen der Mars-Mission Insight („Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“) eingesetzte Lander war im November 2018 in der Nähe des Marsäquators zu Boden gegangen. Er sollte den Forschenden helfen, die innere Struktur und Zusammensetzung des Planeten zu verstehen.
Dazu hatte er seismische und Wärme-Sensoren an Bord. Dadurch konnte er unter anderem Marsbeben erkennen und charakterisieren. Ebenso gelang es, Informationen zum Kern des Planeten zu erlangen. Weniger gut hatte der Einsatz der Wärmesonde funktioniert. Die konnte nicht tief genug in den Mars vordringen, um die gewünschten Wärmestromdaten zu liefern.
Die Hauptmission von Insight war auf ein Marsjahr, was etwa 687 Erdtagen entspricht, angelegt. Seither ist der Lander im Rahmen einer verlängerten Mission im Einsatz, die noch bis Ende 2022 finanziert wird.