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Mastodon lehnt Risikokapital ab: Werden nicht, was „ihr an Twitter hasst“

Andere Social-Media-Dienste wären froh gewesen, in Zeiten hoher Inflation an Risikokapital zu kommen – jedoch nicht Mastodon. Wie die Financial Times (FT) schreibt, habe die Twitter-Alternative in den vergangenen Monaten mindestens fünf Investitionsangebote von Risikokapitalfirmen aus dem US-amerikanischen Silicon Valley abgelehnt. Die Firmen sind jedoch nicht bekannt.
Um „Hundertausende US-Dollar“ sei es dabei angeblich gegangen, sagt Mastodon-Gründer und CEO Eugen Rochko dem Wirtschaftsmedium persönlich. Mit den Kapitalspritzen sollte das Wachstum weiter angekurbelt werden. Mastodon wächst jedoch auch ohne das Geld rasant. Nicht zuletzt aufgrund der Kapriolen um die Twitter-Übernahme durch Elon Musk.
Die Neuanmeldungen erreichten zum Höhepunkt des Twitter-Chaos im November fast 10.000 pro Stunde. Eugen Rochko schrieb im November 2022 in einem Post auf der Social Media-Plattform, dass das Netzwerk erstmals mehr als eine Million aktive Nutzerinnen und Nutzer pro Monat aufweise. Im Dezember 2022 sprach das Netzwerk dann schon von 2,5 Millionen Nutzenden.
Eugen Rochko sagte gegenüber der Financial Times, er habe die Investitionsangebote abgelehnt, weil Mastodon weiter gemeinnützig bleiben solle. Aktuell wird die gehypte Twitter-Alternative lediglich über Spenden der Nutzerinnen und Nutzer sowie Befürwortenden finanziert. Der Status von Mastodon als Non-Profit-Dienst sei „unantastbar“, sagt er weiter.
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„Mastodon wird sich nicht in alles verwandeln, was ihr an Twitter hasst“, sagt Rochko zur Financial Times. „Die Tatsache, dass es an einen umstrittenen Milliardär verkauft werden kann, die Tatsache, dass es geschlossen werden kann, bankrott gehen kann und so weiter. Das ist der große Unterschied der Paradigmen [Anm. Redaktion: zwischen den Plattformen].“
Mastodon gilt zwar als Twitter-Alternative, ist jedoch hinsichtlich der technischen Infrastruktur komplett konträr aufgebaut. Zwar können sich Menschen ähnlich wie bei Twitter öffentlich austauschen, jedoch ist die Plattform dezentral organisiert und basiert auf offenen Protokollen. Twitter hingegen, wird zentral von einem Anbieter bereitgestellt und geführt.
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Anm. e. Lesers zur Anm. d. Redaktion: Die angesprochenen Paradigmen sind hier non-profit vs. profit, diese sind völlig plattformunabhängig und kugelsicher. Einem gewöhnlichen Leser darf man auch ruhig zutrauen das Wort zu googlen und damit den Mut aufzubringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, statt die Aussage des Interviewee zu verunglimpfen.