Ab 2024 soll die Zusatzbezeichnung „EQ“ bei den vollelektrischen Modellen von Mercedes wegfallen. Das haben Insider dem Handelsblatt verraten.
Das Kürzel hatte der Premium-Hersteller eingeführt, um auf den Wechsel auf Elektromobilität hinzuweisen. Final beschlossen sei der Wegfall zwar noch nicht, aber es zeichne sich ab, dass die Mercedes-Benz Group die künftigen Generationen wieder unter ihren alten Namen vermarktet.
Die Unternehmensgruppe hatte zuletzt den Namen Daimler abgelegt.
EQ-Marke hat ihren Zweck erfüllt
Die Marke EQ steht in Anlehnung an das Kürzel „IQ“ für „elektrische Intelligenz“ und wurde bereits 2016 angekündigt. 2019 kam das erste Modell auf den Markt: das EQC SUV (Test).
Aktuell ist das Portfolio auf EQA, EQB, EQC, EQE, EQE SUV, EQS, EQS SUV und EQV angeschwollen. Möglicherweise kommen noch ein EQG und ein EQT heraus. Elektrek spricht von „Buchstabensuppe“, andere Hersteller sind da aber auch nicht besser.
Bezeichnung war von vorneherein nicht konsistent
Während die traditionellen Modelle nach Größe und Karosserietyp bezeichnet sind, stimmt diese Zuordnung bei den EQ-Modellen nicht mehr. Sie bezeichnen nur den Antriebsstrang. Das gibt es sonst bei Mercedes nicht.
Das spielt jedoch bald keine Rolle mehr, denn der Verbrenner hat beim Erfinder ausgedient. Ab 2025 sollen alle Architekturen elektrobasiert sein. Bis 2030 will Mercedes vollelektrisch werden, dort, „wo es die Marktbedingungen zulassen“. Damit hat der Zusatz EQ ausgedient.
Von 1888 bis heute: Die Geschichte des Elektroautos
Auch ein Sprecher der Submarke EQ sieht das ähnlich. Er sagte gegenüber Reuters: „Mit dem Ziel, dass unsere Muttermarke Mercedes-Benz bis zum Ende des Jahrzehnts vollelektrisch wird, werden wir die Positionierung der Fahrzeuge und damit auch die Nutzung der Marke zeitgemäß anpassen.“ Für genauere Details sei es im Moment jedoch noch zu früh.
Namenschaos bei Elektroautos
Elektrek weist darauf hin, dass die Benennung der Elektromodelle bei den meisten Herstellern komisch und wenig nachvollziehbar ist. So haben Audi und Hyundai ihre elektrischen Submarken wie Modelle (Ioniq, E-Tron) benannt. Andere Hersteller haben für ihre Modelle Benziner-Namen gewählt (Niro, Kona). BMW bedient sich für E-Autos dem Kürzel i. Nur Porsche zeige mit dem Taycan, dass man Elektroauto auch „normal“ benennen kann – so wie es sich eigentlich von Anfang an gehört hätte.