Metas X-Konkurrent Threads ist bereits im Juli erschienen. Bislang blieb dieses Netzwerk jedoch für Nutzer in Europa unerreichbar. Der Hauptgrund für die Verzögerung der Einführung in der EU sind die Datenschutzbestimmungen, die hierzulande gelten.
Nun scheint Meta aber eine Lösung gefunden zu haben, um diese Hürden zu überwinden. Laut Insidern steht die europäische Veröffentlichung von Threads kurz bevor, wie das Wall Street Journal berichtet.
Erwartet wird, dass dieses neue Netzwerk schon im Dezember europäischen Nutzern zur Verfügung stehen könnte.
Spezieller Modus für Europa?
Um den strengen europäischen Datenschutzbestimmungen gerecht zu werden, könnte Threads in Europa einen neuen View-Only-Modus einführen. Dieser Modus ermöglicht es Nutzern, auf der Plattform zu stöbern, ohne eigene Beiträge zu verfassen oder mit anderen Inhalten zu interagieren.
Der entscheidende Vorteil dieses Modus liegt darin, dass Nutzer kein persönliches Profil anlegen müssen, wodurch die Sammlung personenbezogener Daten vermieden wird. Für diejenigen jedoch, die aktiv am Netzwerk teilnehmen und eigene Inhalte posten oder mit anderen Nutzern interagieren möchten, bleibt die Erstellung eines Profils unumgänglich.
Bislang hat Meta zu diesen Plänen noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben.
Noch einige Fragen offen
Das Konzept des View-Only-Modus, das Meta für seine Plattformen in Betracht zieht, erscheint auf den ersten Blick einfach, könnte jedoch einige Herausforderungen mit sich bringen.
Eines der größten Probleme ist, dass ohne die Sammlung von Nutzerdaten das Anbieten eines personalisierten Feeds schwierig wird. Noch komplexer wird es für Meta, personalisierte Werbeanzeigen zu schalten, wenn Nutzer anonym bleiben und kein Profil erstellen.
Meta hat für seine anderen Plattformen Facebook und Instagram bereits ein neues Modell eingeführt: ein kostenpflichtiges Abo, das Nutzern ein werbefreies Erlebnis bietet. Dieses Modell, das ebenfalls eine Antwort auf EU-Vorschriften darstellt, gibt den Nutzern die Wahl, ob sie ihre Daten preisgeben möchten oder nicht, da das bezahlte Abo keine Nutzerdaten für personalisierte Werbeanzeigen verwendet.