Anzeige
Anzeige
News

So fördern Instagram-Algorithmen die Vernetzung pädophiler Netzwerke

Wissenschaftler:innen und Journalist:innen haben herausgefunden, dass Instagram das Gründen pädophiler Netzwerke begünstigt. Die verkaufen dort sexualisierte Gewaltdarstellungen von Kindern auf Bestellung.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der Meta-Konzern hat vor allem auf der Bilder-Plattform Instgram mit Kinderpornografie zu kämpfen. (Foto: VetalStock/Shutterstock)

Das Wall Street Journal (WSJ) und Forscherinnen der Stanford University sowie der University of Massachusetts Amherst haben herausgefunden, dass sich auf Instagram Pädophile und Anbieter sexualisierter Gewaltdarstellung an Kindern vernetzen. Der Empfehlungsalgorithmus helfe ihnen dabei, zueinanderzufinden.

Anzeige
Anzeige

Dabei fanden sie schockierend, wie offensichtlich die Akteure ihre Interessen feilbieten. Das WSJ berichtet: „Nur einer Handvoll dieser Empfehlungen zu folgen, reichte aus, um ein Testkonto mit Inhalten zu überfluten, die Kinder sexualisieren.“ Meta hat daraufhin das Einrichten einer Taskforce angekündigt und einige Hashtags gesperrt.

Das Team stellte fest, dass man mit der Eingabe von expliziten Hashtags  direkt zu den Konten von illegalen Inhaltsanbietern geführt wurde. Diese geben oft vor, von Minderjährigen betrieben zu werden. Die Verkäufer:innen von illegalem Missbrauchs-Material stellen dort „Speisekarten“ zur Schau, nach denen die Pädophilen bestellen können.

Anzeige
Anzeige

Warnung „Vorsicht Kindesmissbrauch“ zeigt ihn trotzdem

Auf die Missstände hingewiesen, reagierte Meta mit Entsetzen und versprach, viele der Hashtags zu löschen. Zudem sei man sich Problemen bewusst und habe eine Arbeitsgruppe gegründet, um dem Herr zu werden. Der Konzern schreibt, man habe im vergangenen Jahr 490.000 Konten gelöscht, die gegen Sicherheitsrichtlinien für Kinder verstießen, und in den letzten zwei Jahren 27 pädophile Netzwerke enttarnt.

Auf der anderen Seite ließ die Plattform oft Inhalte durch, von denen sie wusste, dass sie illegal sind. In diesem Fall öffnete sich ein Warnhinweis, dass die Ergebnisse Kindesmissbrauch zeigen könnten. Trotzdem konnten Nutzer mit Klick auf „Ergebnisse trotzdem ansehen“ die Inhalte einsehen. Diesen Mechanismus habe Meta nun gestoppt, heißt es.

Anzeige
Anzeige

Vor dem Bericht ließ sich die Warnung vor Kindesmissbrauch wegklicken und man konnte die illegalen Inhalte trotzdem ansehen. (Screenshot: Meta/ WSJ)

Instagram und der Empfehlungsalgorithmus

Metas ehemaliger Chief Security Officer und aktueller Leiter des Internet Observatory in Stanford, Alex Stamos, sagt: „Dass ein Team von drei Akademikern mit begrenztem Zugang ein so großes Netzwerk finden konnte, sollte bei Meta Alarm auslösen.“ Er hoffe, das Unternehmen investiere wieder in menschliche Ermittler.

Der Bericht untersuchte auch andere Plattformen wie Twitter und Tiktok, stieß dort aber auf viel geringere Zahlen. Bei Twitter haben man weniger als ein Drittel solcher Konten gefunden, bei Tiktok vermehre sich ihre Anzahl nicht mehr.

Anzeige
Anzeige

Instagram-User recherchieren Kindesmissbrauch

Mehrere Initiativen auf Instagram kämpfen gegen die Kinderschänder und die Konsumenten dieser Inhalte. Doch auch sie erhalten durch ihre Arbeit immer wieder abscheuliche Empfehlungen. Nach der Meldung von illegalen Inhalten ploppt zu häufig der Text auf, dass das Team „nicht in der Lage war, diesen Beitrag zu überprüfen“. Als Grund wird die Menge an Meldungen angeführt. Einige Meldungen von Kinderschutzorganisationen sollen monatelang unbeantwortet geblieben sein. Bleibt zu hoffen, dass die neue Kindersicherheits-Taskforce Mittel dagegen findet.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige