Im Oktober 2022 war Trevor Milton in drei Fällen wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Laut Staatsanwaltschaft habe der Gründer des Tesla-Rivalen Nikola „in nahezu allen Aspekten des Geschäfts“ gelogen, um den Aktienkurs des Unternehmens nach oben zu treiben.
Nikola: Falsche Angaben pushen Börsenwert
Mit Erfolg: Ohne fertiges Produkt und nennenswerten Umsatz war Nikola nach dem Börsendebüt im August 2020 plötzlich genauso viel wert wie Ford. Wenige Monate später kam durch Recherchen der Investmentfirma Hindenburg Research ans Licht, dass Nikola und Milton falsche Angaben zum Stand der Entwicklung des E-Lkw Nikola One gemacht hatten.
In einem gefakten Werbevideo sah man etwa einen über eine Wüstenstraße brausenden Lkw, der angeblich von Brennstoffzelle und E-Motor angetrieben wurde. Dabei handelte es sich allerdings um eine bewusste Täuschung. Eine funktionierende Brennstoffzelle gab es noch gar nicht. Der Lkw rollte lediglich einen Berg hinunter.
Milton: 20 Jahre Haft wegen Betrugs drohten
Infolge der Vorwürfe brach der Kurs der Nikola-Aktie ein, die US-Börsenaufsicht SEC ermittelte. Milton musste seinen Hut nehmen. Nikola zahlte letztlich 125 Millionen US-Dollar, um Zivilklagen beizulegen. Milton drohten nach seinem Urteil vom Oktober 2022 rund 20 Jahre Haft.
So schlimm wurde es letztlich nicht. Ein US-Bundesbezirksgericht hat Milton Anfang dieser Woche zu vier Jahren Gefängnis verdonnert – 14 Monate nach der Verurteilung wegen Betrugs. Die Anklage hatte elf Jahre gefordert, wie es bei heise.de heißt. Auch die in solchen Fällen ins Boot geholte Behörde für Bewährungshilfe schlug elf Jahre Haft vor.
Vier Jahre Gefängnis für den Nikola-Gründer
Damit hätte Milton ähnlich lange ins Gefängnis gemusst wie Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes. Der für die Länge der Haftstrafe verantwortliche Bezirksrichter sah allerdings vier Jahre Gefängnis für angemessen.
Gar nicht zufrieden damit ist übrigens Milton selbst. Dessen Anwaltsteam bezifferte den von Milton angerichteten Schaden mit null Euro. Zur Einordnung: Die Anklage sieht ihn für 660 Millionen, die für Bewährungshilfe zuständige Behörde immerhin für 125 Millionen Dollar an angerichtetem Schaden für verantwortlich.
Milton beteuert seine Unschuld
Milton erklärte, dass er als unerfahrener Manager einfach zu optimistisch gewesen sei. Der Nikola-Gründer will gegen die Haftstrafe vorgehen und hat entsprechende Rechtsmittel angekündigt, wie heise.de schreibt.
Erst im Oktober 2023 war Milton, der vor über drei Jahre bei Nikola vor die Tür gesetzt wurde, zu einer Schadenersatzzahlung an seine ehemalige Firma verurteilt worden. Demnach muss Milton 165 Millionen Dollar zahlen.
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