Anzeige
Anzeige
News

Gegen Greenwashing: So will Moniflo Anlegern wertebasiertes Investieren ermöglichen

Mit Moniflo geht eine neue App für wertebasiertes Investieren an den Start, bei der auch weniger erfahrene Anleger:innen mit ausgeprägtem Werteverständnis sehr granular auswählen und finanzielle Entscheidungen mit ihren persönlichen Werten in Einklang bringen können.

4 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Bei Moniflo wird über die App investiert. (Foto: Moniflo)

Viele Privatanleger:innen tun sich schwer bei der Geldanlage – insbesondere wenn es darum geht, Werte und ESG-Kriterien im Anlageverhalten umzusetzen und nachhaltig und mit Impact-Denken anzulegen. Ist eine Aktie wirklich so nachhaltig, wie es das Unternehmen verspricht, ist ein Fonds wirklich so grün, wie ihn das Fondsmanagement anpreist? Das Luxemburger Startup Moniflo, das jetzt auch in Deutschland an den Start geht, hat eine Lösung parat, die das wertebasierte Investieren demokratisieren soll.

Anzeige
Anzeige

„Unsere Zielgruppe ist jene Gruppe von Anlegern, die ihre Investitionen mit ihren Überzeugungen und Werten in Einklang bringen wollen“, erklärt der Luxemburger Gründer Georges Bock im Gespräch mit t3n. „Die Menschen haben persönliche Vorlieben, in welche Unternehmen und Themen sie investieren wollen – und noch viel mehr Abneigungen, in was sie ihr Geld nicht investiert wissen wollen.“ Doch viele herkömmliche Bankberater:innen können hier nur begrenzt weiterhelfen und gar nicht so genau sagen, ob beispielsweise ein Unternehmen etwas mit Atomkraft zu tun hat, welche Art der Gentechnik man nutzt oder für welchen Grad an CO₂-Ausstoß und Klimaerwärmung es steht. Greenwashing-Themen gibt es bekanntermaßen selbst in großen Fondsgesellschaften.

Spricht man mit dem Gründer, wird schnell klar, dass der ehemalige Unternehmens­berater die Themen Nachhaltigkeit in der Geldanlage und wertebasiertes Investieren mit Blockchain-Technik unter einer Haube in Einklang bringen will. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg versteht sich als digitaler Marktplatz für wertebasiertes Investieren, hat also durchaus Fondsgesellschaften als Teil des Ökosystems im Blick. Investiert wird dabei in klassische aktive (also durch ein Management verwaltete) Fonds zu den unterschiedlichen Themen.

Anzeige
Anzeige

Aussagekräftige Fondsauswahl via Clarity.ai

Bei der Auswahl will Moniflo mit entsprechenden aussagekräftigen Ratings aus dem Hause Clarity.ai ansetzen, wobei die Käufe und Verkäufe über eine App (iOS und Android) abgewickelt werden. Das von Clarity.ai entwickelte Ranking-System basiert auf den 16 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) und soll für fundierte Entscheidungen über die sozialen, die ökologischen und die ethischen Auswirkungen der Investments sorgen. Indem sie bis zu 19 Aktivitäten ausschließen, können die Nutzer:innen ihr Engagement entsprechend ihren persönlichen Überzeugungen individuell anpassen. Die üblichen Finanzinformationen stehen ebenfalls in umfassender und praktischer Form zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Nutzer:innen finanziell fundierte Entscheidungen treffen können.

Zur Auswahl stehen insgesamt rund 200 nachhaltige OGAW-Fonds (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren, wie das offiziell heißt), die alle unter den Artikeln 8 und 9 der SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) fallen. Damit deckt das Unternehmen in der Tat ein recht umfangreiches Portfolio an Werten und Impact-Vorstellungen ab, mit dem die Anlegenden gut variieren können. Bock verweist übrigens darauf, dass die Performance solcher ESG-orientierter Fonds gar nicht schlechter als die nicht wertebasierter Investments ausfallen müsse.

Anzeige
Anzeige

Blockchain-basierter Ansatz bei der Verwaltung

Bock sieht Moniflo als Alternative, die der selbstbestimmten Do-it-yourself-Mentalität der neuen Anleger:innen gerecht werde, denen wichtig ist, was mit ihrem Geld passiert. „Dabei wollen wir sicherstellen, dass jede einzelne Anlageentscheidung ein persönlicher und maßgeschneiderter Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und gerechteren Zukunft für alle ist“, sagt Georges Bock. Das Investieren soll dabei gerade für die LOHA-Zielgruppe ( Lifestyles of Health and Sustainability) möglichst persönlich und nachvollziehbar werden und „eine neue Welle von sozial- und umweltbewussten Investor:innen fördern“, wie er es formuliert.

Anders als viele Neobanken hat Moniflo allerdings keine klassische Partnerbank für die Verwahrung der Werte, sondern arbeitet auf Blockchain-Basis mit einem dokumentierten Wertpapiereigentum gegenüber den Kund:innen. Damit gehört Moniflo zu den ersten Fintechs, die das luxemburgische Gesetz zur Nutzung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) für die Verwahrung von gängigen Wertpapieren auf der Blockchain in Europa nutzen. Allerdings brauchte es für den neuen Ansatz wohl einige Überzeugungsarbeit bei den Regulierungsbehörden, wie Bock erzählt. Bock hat mit seinem Team etliche Jahre an der dazu passenden Technologie gearbeitet, erste Meldungen über das Unternehmen und sein Betaprogramm gab es bereits vor gut zwei Jahren. Bei der Verwahrung des Geldes, das auf das Depotkonto fließt, von dem aus dann investiert wird, kommt indes Mangopay als Dienstleister zum Einsatz.

Anzeige
Anzeige

Doch dieser andersartige Ansatz im Vergleich zu anderen Investmentplattformen ist den meisten Kund:innen wohl gar nicht großartig bewusst, dürfte sie aber auch im Hinblick auf die Sicherheit nicht betreffen. Zur Gewährleistung der Sicherheit gibt Moniflo den Nutzer:innen eine Garantie im Rahmen der Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro für ihre Bareinlagen über Mangopay und eine Garantie in Höhe von 20.000 Euro für den Verlust von Wertpapieren, etwa aufgrund von Fahrlässigkeit eines zugelassenen regulierten Instituts. Darüber hinaus gelten die Wertpapiere als Sondervermögen, das von einer Insolvenz der Investmentplattformen nicht betroffen wäre.

Innovatives Geschäftsmodell – geht die Rechnung auf?

Geld verdienen will Moniflo unter anderem über Kickbacks und Bestandsprovisionen der Fondsgesellschaften – kein neuer Ansatz, aber ein durchaus einträglicher für viele Vermittlungs­plattformen. Hinzu kommen datenbasierte Beratungs­dienstleistungen für die Fondsgesellschaften, die aber keinerlei Einfluss auf die Bewertung und das Ranking von Fonds haben werden, und Content-Marketing auf der Plattform. Ungewöhnlicher ist, dass die Kund:innen keine regelmäßigen Gebühren für die Blockchain-Plattform selbst bezahlen, sondern sie werden (abgesehen von den üblichen Fondsgebühren und ‑provisionen) lediglich beim Upload des Geldes mit einer Provision zwischen 0,2 und 0,9 Prozent zur Kasse gebeten. Ob diese Rechnung auf Dauer aufgeht, hängt von der Zahl an Kund:innen ab, die das Konzept überzeugend finden – und von dem Vertrauen, das Investor:innen in den Blockchain- und DLT-Ansatz haben.

Unterm Strich fungiert die Anlageplattform als zweiseitiger Marktplatz, der die Kluft zwischen europäischen Fonds, die nach neuen Wegen für den digitalen Vertrieb ihrer Produkte suchen, und einer neuen Gruppe von Anleger:innen überbrückt, die ihre Investitionen mit ihren Überzeugungen und Werten in Einklang bringen wollen. Doch der Gründer denkt bereits weiter und erklärt, man arbeite an KI-basierter, dialogorientierten Kund:innenkommunikation bei der Auswahl der Fonds. In der Tat dürfte hier bei der genannten Zielgruppe einiges Potenzial stecken, denn nicht nur Bankberater:innen können die richtigen Fragen formulieren. „Wir haben den Ehrgeiz, das Benutzer:innen­erlebnis von Moniflo durch den Einsatz von KI-gesteuerten App-Funktionen kontinuierlich auszubauen.“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige