Motorola Edge und Edge Plus: Lenovo-Tochter versucht es nochmal im Oberklasse-Smartphone-Segment
Nach dem Motorola Z3, das im August 2018 vorgestellt wurde, wurde es bei der Lenovo-Tochter ruhig in der High-End-Ecke. Zwar gab es noch ein Z4, das schaffte es aber nie nach Deutschland. Der Fokus lag in den letzten Jahren auf Einsteiger- und Mittelklasse-Geräten, in den Preisbereichen bis 400 Euro. Mit dem neuen Edge und Edge Plus will Motorola es nochmal im höherpreisigen Segment versuchen.
Motorola Edge und Edge Plus mit 6,7-Zoll-Waterfall-Display
Motorolas Edge und Edge Plus besitzt ein OLED-Display mit Full-HD-Plus-Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln und Bildwiederholrate von 90 Hertz und HDR10+-Support. Zudem hat der Hersteller den Bildschirm stark um die Gehäuseseiten geschwungen, wie Huawei es zuletzt bei seinem Mate 30 Pro vollzogen hatte. Mittlerweile verabschieden sich Hersteller von diesem Trend – selbst Initiator Samsung verzichtet bei seinen neuen S20-Modellen darauf.
Für Motorola ist das Waterfall-Display aber offenbar eines der Kernfeatures, daher auch der Name „Edge“. Damit das seitliche Display nicht nur optische Akzente setzt, sondern auch einen praktischen Nutzen hat, sind einige Software-Features integriert worden. Mit einem Tap auf das Seitendisplay sollen sich etwa App-Verknüpfungen starten lassen, in unterstützten Spielen könnte eine Art virtuelle Schaltfläche angezeigt werden. Auf Wunsch könne man die Displayränder aber auch deaktivieren, sodass sich nur die Bildschirmfront nutzen lasse.
Zur Ausstattung des Edge Plus gehören laut Motorola 265 Gigabyte schneller UFS-3.0-Speicher, zwölf Gigabyte LPDDR5-RAM und Qualcomms Snapdragon-865-Oberklasse-Prozessor. Der Akku ist stattliche 5.000 Milliamperestunden groß und lässt sich mit 18 Watt kabelgebunden und kabellos mit 15 Watt aufladen. Schnell ist das für heutige Verhältnisse nicht mehr. Oneplus bietet etwa kabelloses Laden mit 30 Watt und Oppo beim Find X2 Pro (Test) kabelgebundenes mit 65 Watt. 5G ist bei beiden Modellen standardmäßig an Bord.
Motorola Edge Plus und Edge die Spezifikationen im Vergleich
Modell | Motorola Edge | Motorola Edge Plus |
---|---|---|
Betriebssystem | Android 10 mit My UX | Android 10 mit My UX |
Display | 6,7 Zoll; 1.080 × 2.340 Pixel; 385 ppi POLED; Gorilla Glass 5 | 6,7 Zoll; 1.080 × 2.340 Pixel; 385 ppi POLED; Gorilla Glass 5 |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 765 | Qualcomm Snapdragon 865 |
Arbeitsspeicher | 6 GB LPDDR4X | 12 GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 128 GB (erweiterbar) | 256 GB (erweiterbar) |
Hauptkamera | 64 MP ( f/1,8) ; 16 MP; 8 MP ( f/2,4) | 108 MP ( f/1,8); 16 MP ( f/2,2); 8 MP ( f/2,4) |
Frontkamera | 25 MP (f/2,0) | 25 MP (f/2,0) |
Akkukapazität | 4.500 mAh (fest verbaut) | 5.000 mAh (fest verbaut), unterstützt kabelloses Laden |
Konnektivität | 5G, LTE, 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast, GPS; Beidou, Galileo, Bluetooth 5.1 | 5G, LTE, 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct, Miracast, GPS; Beidou, Galileo, Bluetooth 5.1, Bluetooth 5.1 |
Abmessungen | 71,1 × 161,6 × 9,29 mm | 71,4 × 161,1 × 9,60 mm |
Gewicht | 188 g | 203 g |
Farben | Solar Black, Midnight Magenta | Smoky Sangria, Thunder Grey |
Sonstiges | USB 2.0 Typ C, NFC; Dual SIM | USB 3.1 Typ C, NFC, Dual SIM |
Preise (UVP) | 599,99 € | k.a. |
Motorola Edge Plus: Triple-Hauptkamera mit bis zu 108 Megapixeln
Weiter sind Stereolautsprecher, die laut Motorola „die lautesten und leistungsstärksten Stereo-Lautsprecher in einem Smartphone“ sein sollen, Bluetooth 5.1, eine 3,5 Millimeter Kopfhörerbuchse und eine Triple-Hauptkamera verbaut. Der Weitwinkelsensor besitzt 108 Megapixel mit f-/1,8-Blende und optischer Bildstabilisierung (OIS) und zieht damit mit Samsungs S20 Ultra und Xiaomis Mi 10 Pro gleichauf. Wie Xiaomis Variante setzt Motorola vierfaches Pixelbinning, sodass Bilder auf 27 Megapixel geschrumpft werden. Der Hauptsensor wird von einer 16-Megapixel-Ultraweitwinkel-Optik mit 117-Grad-Bildwinkel und einer Acht-Megapixel-Telefotolinse unterstützt. Mit der Telefoto-Kamera lassen sich Fotos mit dreifachem optischen Zoom und Makrofotos aufnehmen. Außerdem ist ein Time-of-Flight-Sensor zur Verbesserung von Porträtaufnahmen mit von der Partie.
Die Selfiekamera liefert 25-Megapixel-Bilder. Videos lassen sich mit dem Edge Plus in 6K-Qualität festhalten.
Motorola Edge: Leicht abgespeckte Version für Deutschland
Während das Edge Plus in Sachen Ausstattung im High-End-Segment mitspielen will, kommt das Motorola Edge etwas moderater daher: Anstelle eines Snapdraogn 865 ist ein Snapdragon 765 an Bord, der ebenso 5G-Funk unterstützt. Die Weitwinkel-Kamera besitzt „nur“ einen 64-Megapixel-Sensor, während die restliche Kamera-Ausstattung auf dem Papier identisch aussieht.
Weitere Unterschiede sind eine kleinere 4.500-Milliamperestunden-Batterie, sechs Gigabyte DDR4-RAM und 128 Gigabyte Flash-Speicher. Auf kabelloses Laden muss auch verzichtet werden. Wie beim Edge Plus ist ein In-Display-Fingerabdruckensor verbaut.
In Sachen Software ist Android 10 vorinstalliert. Die Nutzeroberfläche wirkt kaum verändert und nahe an Googles Version. Erweitert wird die Benutzeroberfläche mit Motorolas „My UX“-Software-Suite. Sie enthält laut Herstelle die bekannten Moto Experiences, mit der die Taschenlampe durch eine Hackbewegung aktiviert oder die Kamera mit einem schnellem Drehen des Handgelenks gestartet werden kann. Des Weiteren sollen eigene Gerätedesigns oder Themes erstellt werden können: Es lassen Motorola zufolge Schriftarten, Farben, Symbolformen und Fingerabdrucksensor-Animationen auswählen.
Das Motorola Edge wird laut Hersteller ab Mai zum Preis von 599,99 uro in der Farbe Schwarz in Deutschland erhältlich sein. Ein Marktstart des Edge Plus ist derzeit nicht geplant.
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Echt hässliches Smartphone mit hässlichem Loch im Display. Motorola wird damit grandios scheitern, auch schon wegen der miserablen Update-Politik. Das Motorola One Zoom z. B. hat bisher kein Android 10 bekommen und wird es wohl auch nicht. Nie wieder Motorola!