Aus Firefox Reality wird Wolvic: VR-Browser wird ohne Mozilla weiterentwickelt
Mozilla stellt den Mixed-Reality-Browser Firefox Reality ein. Er war für AR- und VR-Umgebungen konzipiert und arbeitete seit 2018 mit gängigen Systemen. Man habe eine Vorreiterrolle eingenommen, erklärt die Organisation in einem Blogeintrag und verweist auf die Web-VR- und Web-AR-Standards.
Den Quelltext von Firefox Reality darf ein neues Team unter der Führung der IT-Organisation Igalia weiterverwenden. Sie stellte bereits einen vergleichbaren Browser namens Wolvic vor, der ab nächster Woche auf die Plattformen kommen soll. Igalia kennt man bereits von Webkit und weiteren plattformübergreifenden Open-Source-Aktivitäten. Mozilla schiebt immer wieder Projekte an, die anderer Stelle weiterwachsen.
Firefox Reality: Plattformübergreifend und unabhängig
Sei es über Viveport, das System von HTC, Oculus, Hololens oder Pico: Firefox Reality war der erste Browser, der auf allen gängigen Plattformen zur Verfügung stand. Dazu entwickelte die Organisation die Standards Web-VR und Web-AR, die mittlerweile branchenweit Verwendung finden. Die Entwickler:innen schreiben, dass sie sich darüber freuen, dass die Technologie bei Igalia unter denselben Prinzipien weitergeführt werde: als Open-Source-Browser, der die Privatsphäre respektiert. Das letzte Update für den Mixed-Reality-Firefox kam 2020 heraus.
Wolvic: Das Web auf gesunde Weise etablieren
Der Chefentwickler an dem Fortsetzungsprojekt Wolvic sieht einen kritischen Zeitpunkt gekommen. Jetzt müsse man sicherstellen, dass der offene und unbegrenzte Web-Zugang auf den Mixed-Reality-Geräten „gewahrt bleibt“. Er schreibt: „Diese Ideen sind das Herzstück unserer Arbeit bei Igalia und wir sind begeistert, dass wir die Fackel weiter tragen können, indem wir diese Arbeit nutzen, um einen neuen Browser, Wolvic, zu entwickeln.“ Das Ziel sei, dass das Web-Ökosystem gesund bleibe. Man freue sich, das Experiment aufzugreifen und als vollständiges Projekt fortzusetzen.
Firefox Reality verschwindet, Wolvic-Beta kommt
Die Kooperative Igalia hat in der Vergangenheit zwei offizielle Webkit-Ports sowie den Gnome-Webbrowser Epiphany entwickelt. Außerdem gehört sie auch zu den Hauptakteuren bei der Mitarbeit an Blink, Gecko/Servo. Servo war ursprünglich ebenfalls ein Mozilla-Projekt. 2019 war Igalia die zweitgrößte Mitwirkende an den Codebases von Webkit und Chromium und hat zu deren Interoperabilität beigetragen. Wie Mozilla setzt die spanische Organisation, die ihren Mitarbeitern gehört, ausschließlich auf Open Source.
Firefox Reality, so die Ankündigung, werde ab sofort langsam aus den Stores der VR/AR-Plattformen verschwinden. Die erste Beta von Wolvic soll bereits nächste Woche herauskommen.