N26, BVG, Zalando: Das erhoffen sie sich von Apple Pay
„Vertrauliche Email“ stand über der Einladung zu einer Gesprächsrunde zum Thema Apple Pay im Berliner Büro der Bank N26. Der Head of Business Operations der Bank, der Chef vom E-Commerce der BVG und der Geschäftsführer von Zalando Payments wollten gerne über die Einführung des neuen Bezahlsystems sprechen.
Nur von Apple selbst war niemand gekommen.
Für Wochen stand der Start von Apple Pay in Deutschland bei allen, die mit E-Commerce zu tun haben, im Raum wie ein stiller, glänzender Apple-Elefant. Es gab Gerüchte von belgischen Websites, es gab Nachrichten über unvorbereitete Geschäfte, darunter kurioserweise auch die Apple-Läden selbst. Selbst die Frage, ob Aldi nun vorbereitet sei oder nicht, wurde zur Nachricht. Und dann starteten doch Belgien und Kasachstan am 28.11., noch vor Deutschland.
Was kann Apple Pay überhaupt?
Mit dem Service können Kreditkarteninformationen bei Apple hinterlegt und dann online zur Zahlung verwendet werden, ohne die Daten noch einmal eingeben zu müssen. Aber auch die Bezahlung im Laden mit dem Handy statt mit einer Kreditkarte ist möglich. So gesehen ist Apple Pay eine Mischung aus Paypal (online) und einer kontaktlosen Kreditkarte (also eine Karte mit NFC-Chip).
Trotz all der Aufregung kann Apple Pay eigentlich nichts, was Google Pay nicht auch könnte. Allerdings finden es viele Leute spannender, weil es von Apple kommt.
Apple Pay und die BVG
Es gibt zwar weltweit mehr Handys, die mit Android laufen und auf denen dementsprechend auch Google Pay schon längst funktioniert. Aber in Sachen E-Commerce spielen iOS-Nutzer traditionell eine besondere Rolle. „Nur 20 Prozent der Kunden, die online bei uns Fahrkarten kaufen, nutzen iOS. Trotzdem macht iOS zwei Drittel unseres Umsatzes aus“, erklärt Frank Schreier vom E-Commerce der BVG in der Gesprächsrunde. Im E-Commerce sind iOS-Kunden die bequemen, die gerne Geld ausgeben.
Zwar können Kunden schon länger Kontodaten in den Apps der BVG hinterlegen und dann bei Bedarf schnell ein Ticket auswählen und ohne viel Aufwand eine digitale Fahrkarte ziehen. Aber mit Apple Pay müssten Kunden überhaupt keine Zahlungsdaten mehr eintippen. „Das wäre für uns ein echter Vorteil“, so Schreier.
Langfristig wäre es für die BVG natürlich auch spannend, die NFC-Chips der iPhones und Apple Watches nicht nur zum Bezahlen zuzulassen: Im Moment ist es noch so, dass die Kontrolleure der BVG bei digitalen Fahrkarten einen Barcode auf dem Handy scannen. Das dauert verhältnismäßig lange. Hätte die BVG-App Zugriff auf den NFC-Chip in Apple-Produkten, müssten die Kontrolleure ihr Lesegerät nur kurz an das Gerät halten.
Warum Zalando Apple Pay mag
Auch Kai-Uwe Mokros von Zalando kommt bei dem Gedanken an Apple Pay ins Schwärmen: „Wie alle anderen sehen wir auch mehr und mehr Traffic über Mobile“, erklärt er im branchenüblichen Business-Denglisch. „60 Prozent unserer Käufe kommen jetzt schon von Mobile.“ Ein großer Teil der Zahlungen, so Mokros, seien „Deferrals“, also Zahlungen, die später kommen. Das hinge damit zusammen, dass in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) rund die Hälfte der Kunden mit Überweisungen bezahle. Und das dauert eben, bis die ankommen. In schneller Abfolge nennt Mokros dann Begriffe wie „Frictionless“, „Seamless“ und „One-Click-Buy“, die wohl alle bedeuten sollen, dass das Bezahlen einfacher und schneller wird. Aber es geht nicht nur um Bequemlichkeit. In England, so Mokros, sei durch die Einführung von Apple Pay auch die Betrugsrate bei Zalando deutlich zurückgegangen.
N26 und Apple Pay
Mit diese Banken funktioniert Apple Pay
- Deutsche Bank
- N26
- HypoVereinsbank
- Hanseatic Bank
- American Express
- Mastercard Visa (Nur mit Mastercard-Karten aus dieser Liste!)
- Fidor
- Comdirect
- Santander
Deine Bank ist nicht in der Liste? Mit dieser App geht es trotzdem
Nicht alle Banken in Deutschland arbeiten mit Apple Pay zusammen. Eine Möglichkeit, Apple Pay zu nutzen, obwohl deine Bank nicht dabei ist, ist die App Boon von Wirecard. Der Trick ist, dass Boon wie eine virtuelle Karte auf deinem Handy funktioniert. Das Guthaben für Boon wird dann einfach vom Konto deiner eigentlichen Bank aufgeladen.
Irgendwie lustig wie alle Werbung für Boon machen… :D Ich persönlich finde vimpay viel cooler :D
bin zufällig über vim gestoßen, nachdem ich diesen artikel hier gelesen hatte https://newsportal.koeln/apple/apple-zahlungssystem-apple-pay-nun-deutschlandweit-verfuegbar/ bin soweit zufrieden und finde vim auch definitiv viel cooler! boon wird nun gekündigt.