Die Smartphonebank N26 bietet den Handel mit Kryptowährungen ab heute auch für Nutzende aus Deutschland, der Schweiz, Belgien, Portugal und Irland an. Bereits ab Oktober konnten Kund:innen aus Österreich den Service nutzen, um Bitcoin, Ether und 180 andere Coins zu handeln.
Der Handel und die Verwahrung der Krypto-Token läuft über das österreichische Fintech Bitpanda. Der Service soll in den kommenden Wochen schrittweise in der Banking-App ausgerollt werden. Handeln können dann N26-Kund:innen mit überprüfter Identität und Teilnahmeberechtigung, so das Unternehmen.
Der gewünschte Betrag für die Anlage in Kryptowährungen wird den Nutzenden direkt von ihrem Bankguthaben abgezogen. Ihr Kryptoportfolio sollen die Kund:innen dann in der Banking-App im Blick haben. N26 verspricht unmittelbare Transaktionen, sodass durch den Verkauf von Token das Fiatgeld direkt wieder auf dem Hauptkonto verfügbar sein soll.
Die österreichische Kryptobörse Bitpanda führt den Handel durch und übernimmt die Verwahrung der Coins. Pro Bitcoin-Trade zahlen Nutzende 1,5 Prozent Gebühren, bei allen anderen Kryptowährungen 2,5 Prozent.
Welche Coins die N26-Kund:innen kaufen können, hänge von Bitpanda ab, sagt Gilles BianRosa, Chief Product Owner bei N26. Die bereits verfügbaren 180 Token seien beliebt und häufig gehandelt. Das Fintech wolle das Angebot aber noch weiter ausbauen. „Bitpanda bewertet unter anderem die Vertrauenswürdigkeit der Coins“, sagt er.
Kryptoneulinge gewinnen
Mit der Integration des Kryptohandels richtet sich die Neobank laut CPO Gilles BianRosa vor allem an Menschen, die zum ersten Mal in Kryptowährungen investieren. Die Einrichtung einer eigenen Wallet fällt bei N26 Krypto weg. Dafür wird es laut BianRosa aber auch keine Möglichkeit geben, die gekauften Token in andere Wallets zu verschieben.
Ein geschlossenes Handelssystem, das auf erfahrene Kryptoanleger:innen abschreckend wirkt. Denn die Verwahrung der eigenen Coins einem Unternehmen als zentralem Anbieter zu überlassen, ist nicht im Sinn des dezentralen und selbstverantwortlichen Grundgedankens der Kryptoszene. Im Gegenteil machen sich die Anlegenden von dem Anbieter abhängig.
N26 ist eine der ersten vollständig lizenzierten europäischen Banken, die den Handel mit Kryptowährungen anbieten. Gegründet wurde die Smartphonebank 2013 von den beiden Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal. N26 hat nach eigenen Angaben etwa acht Millionen Kund:innen in 24 Ländern.
Das Wiener Fintech Bitpanda ist eine Handelsplattform für Kryptowährungen und bietet den Handel für Privatkund:innen und Firmen an sowie White-Lable-Lösungen.