Damit scheint der OpenAI-Vorstand nicht gerechnet zu haben. Wegen Meinungsverschiedenheiten zur Geschwindigkeit der KI-Forschung hatte das Gremium Altman, der eine der bedeutendsten Stimmen der KI-Forschung überhaupt ist, in einem kurzfristig anberaumten Google-Meet-Call über seine sofortige Demission informiert.
Immer mehr Mitarbeitende verlassen OpenAI
Das hatte Schockwellen durch das Unternehmen geschickt. Mitgründer Greg Brockman hatte nach Kenntnisnahme der Entscheidung sofort selbst gekündigt. Das soll eine genaue Riege der wichtigsten Mitarbeiter:innen ebenfalls getan haben, mehr sollen zu erwarten sein.
Inzwischen soll sich Großinvestor Microsoft in Form von Satya Nadella in den Vorgang eingeschaltet und sich deutlich unterstützend für die Rückkehr Altmans und Brockmans eingesetzt haben. Ebenso sollen weitere Investoren reagiert haben.
Altman und Brockman kündigen neues Unternehmen an
Altman und Brockman hatten kurz nach dem Rausschmiss bereits angekündigt, ein neues Unternehmen gründen zu wollen. Viele der wichtigsten Mitarbeiter:innen sollen daraufhin angekündigt haben, ebenfalls zu diesem neuen Unternehmen zu wechseln. Damit spitzt sich für den Vorstand die Lage zu.
OpenAI-Chefstratege Jason Kwon soll am Sonntag in einem Memo angekündigt haben, dass an einer Lösung gearbeitet werde, die Altman, Brockman und andere in das Unternehmen zurückhole. So soll es bereits Gespräche zwischen Altman und dem Vorstand gegeben haben.
Altman soll harte Bedingungen stellen
Dem Vernehmen nach macht Altman seine Rückkehr von nennenswerten Änderungen in der Unternehmensführung abhängig. Es soll die Rede davon sein, dass der gesamte Vorstand zurücktreten müsse, um Altman zur Rückkehr zu bewegen.
Wie The Verge erfahren haben will, soll der Vorstand seinem eigenen Rücktritt prinzipiell zugestimmt haben, allerdings soll wohl ein eigens zu diesem Zweck anberaumtes Video-Meeting im letzten Moment doch nicht stattgefunden haben.
Für den Rücktritt des Vorstands soll von führenden Mitarbeitenden ein Ultimatum gesetzt worden sein. Nach dessen Verstreichen sollen diese Mitarbeitenden das Unternehmen ebenfalls verlassen wollen.
Lage bei OpenAI unübersichtlich
Die Lage bei OpenAI ist derzeit schwer objektiv einzuschätzen. Allerdings darf allein der Umstand, dass Altman schon einen Tag nach seiner Entlassung Gespräche über seine Rückkehr führt, als massives Warnsignal gewertet werden.
Offenbar wird im Unternehmen massiv Druck ausgeübt. Manche Medien sehen OpenAI ohne Altman bereits im „freien Fall“.
Obschon Microsoft dem Vernehmen nach hinter Altman steht, hatte das Unternehmen in einer Erklärung kurz nach Altmans Entlassung zunächst gesagt, dass die Partnerschaft mit der KI-Firma dadurch nicht infrage gestellt sei. Die Investoren von OpenAI dürften weniger amüsiert sein, denn sie sollen weder vorgewarnt worden sein, noch die Möglichkeit gehabt haben, sich zu der Entscheidung des Vorstands, Altman zu entlassen, zu äußern.
Das ist der OpenAI-Vorstand
Als problematisch darf wohl die Zusammensetzung des Vorstands anzusehen sein. Der besteht aus dem Chefwissenschaftler Ilya Sutskever, dem Quora-Chef Adam D’Angelo, der ehemaligen Geosym-Chefin Tasha McCauley und Thnk-Tank-Abteilungsleiterin Helen Toner vom Center for Security and Emerging Technology im US-amerikanischen Georgetown.
Anders als bei konventionellen Konstellationen hat der Vorstand bei OpenAI nicht die Aufgabe, den Wert für die Aktionäre zu maximieren. Keines der Vorstandsmitglieder hält Anteile an OpenAI. Stattdessen soll der Vorstand die Schaffung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI) sicherstellen.
Im Vorstand ist nur Sutskever, der OpenAI mitbegründet hat und dessen Forschung leitet, nah am Geschehen. Dem Vernehmen nach war er maßgeblich an der Absetzung von Altman beteiligt. Hier scheint sich ein Machtkampf zu manifestieren, der nach aktueller Sachlage möglicherweise nicht gut für Sutskever ausgehen wird.
:innen…
Man brauch nicht viele Flops um zu erkennen, dass seit je her unter etwa ‚Mitarbeitern‘ Personen aller Geschlechter gemeint sind.
Echt jetzt …?