Sam Altman als CEO von OpenAI entlassen: „Als würde man seine eigene Grabrede lesen“
Sam Altman ist als CEO von OpenAI entlassen worden, wie das Unternehmen in der Nacht von Freitag auf Samstag bekannt gab. Der Verwaltungsrat entzog dem Mitgründer und jahrelangen Firmenlenker das Vertrauen. Altman sei nicht aufrichtig in seiner Kommunikation mit dem Gremium gewesen, so die Begründung.
Sam Altman als CEO von OpenAI entlassen
„Der Rücktritt von Sam Altman ist das Ergebnis eines Überprüfungsprozesses durch den Vorstand, der zu dem Schluss kam, dass er in seiner Kommunikation mit dem Vorstand nicht durchgängig offen war, was dessen Fähigkeit, seine Verantwortung wahrzunehmen, behindert hat“, so das Unternehmen in einem Blogpost. „Der Vorstand hat kein Vertrauen mehr in seine Fähigkeit, OpenAI weiterhin zu leiten.“
Chief Technology Officer Mira Murati wird mit sofortiger Wirkung die Rolle des Interims-CEO übernehmen. Das Unternehmen wird nach einem dauerhaften CEO-Nachfolger suchen. Wie viele US-amerikanische Medien berichten, lehnt OpenAI eine über den Blogbeitrag hinausgehende Stellungnahme bislang ab. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von OpenAI erfuhren von der Nachricht angeblich erst, als sie öffentlich bekanntgegeben wurde.
OpenAI-Mitgründer: Greg Brockman folgt Sam Altman
„Ich habe meine Zeit bei OpenAI geliebt“, schreibt Sam Altman in einem Beitrag auf X (früher Twitter). „Es war transformativ für mich persönlich und hoffentlich auch ein bisschen für die Welt.“ In einem Folgeposting beschrieb er die Erfahrung seiner Entlassung als „ein bisschen so, als würde man seine eigene Grabrede lesen, während man noch am Leben ist.“
In der Ankündigung von OpenAI heißt es auch, dass der Mitgründer und Präsident Greg Brockman als Vorstandsvorsitzender zurücktritt, aber im Unternehmen bleibt. Stunden nach der Veröffentlichung der Mitteilung äußerte auch Brockman sich auf X und teilte mit, dass er „aufgrund der heutigen Nachrichten“ gekündigt habe.
Sam Altman: Wer ist der Mann hinter ChatGPT?
Sam Altman wurde 1985 in Chicago geboren und war schon als Kind an Technologie interessiert. Sein Informatikstudium an der Stanford University brach er 2005 allerdings ab. Statt weiter zu studieren, gründete er noch im selben Jahr „Loopt”, einen Service, der es Handybesitzer:innen ermöglichte, ihren Standort zu teilen.
Die erste Finanzspritze erhielt das Startup, das später für 43,4 Millionen US-Dollar an die Green Dot Corporation verkauft wurde, vom kalifornischen Gründerzentrum Y-Combinator. Dort stieg Altman 2011 als Partner ein und begann, sich einen Namen in der Tech-Szene zu machen.
2014 wurde er zum Präsidenten der Startup-Schmiede, 2015 kürte das Forbes-Magazin ihn zu einem der Top-Investor:innen unter 30 – und Altman gründete erneut.
Zusammen mit Elon Musk, Peter Thiel, Reid Hoffman und Jessica Livingston rief er ein gemeinnütziges Forschungsinstitut ins Leben, das sich mit KI-Modellen beschäftigen sollte: OpenAI.
Sam Altmans Idee von künstlicher Intelligenz: „KI sollte sowohl die individuellste wirtschaftliche Befähigung aller Technologien bieten, als auch dafür sorgen, dass niemand mehr arbeiten muss, der es nicht will.” Altmans ganze Geschichte lest ihr im t3n-Porträt: „Sam Altman: Wer ist der Mann hinter ChatGPT“