Nach Fake-Drake-Song: KI stellt Musikindustrie vor Probleme
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Ein von KI komponierter Drake-Song geht viral
Ein vermeintlich neuer Song von Drake und The Weeknd sorgt in der Musikszene für Furore. Denn „Heart on My Sleeve“, so der Titel, stammt gar nicht von den bekannten Musikern, sondern von einer KI. Nach der Veröffentlichung durch einen Tiktoker ging der Song viral und generierte in nur wenigen Tagen mehr als 15 Millionen Views.
Der Fall stellt die Musikindustrie vor die große Frage, wie sie künftig mit künstlicher Intelligenz umgehen will. Ein anderer Tiktoker, der Anwalt ist, betonte: „Das ist illegal.“ Stars haben Persönlichkeitsrechte und ihre Stimme ist ein Teil ihrer Marke. Der Tiktoker, der den Song veröffentlicht hat, hat ihn inzwischen von Tiktok, Spotify und Apple Music entfernt. Auf Youtube ist er aktuell aber noch abrufbar.
Manufacturing-X: Deutsche Industrie will sich vernetzen
Deutsche Industrieunternehmen wollen sich künftig untereinander vernetzen und Daten austauschen. Das Projekt, mit dem das gelingen soll, nennt sich Manufacturing-X und ist eine Initiative von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Initiative hofft, durch die Vernetzung schneller auf globale Veränderungen reagieren zu können und damit die Resilienz im Wettbewerb zu stärken.
Dabei soll eine Art Marktplatz für Industriedaten entstehen. Unternehmen können darin etwa digitale Datenblätter sowie Informationen zu Lieferketten und ökologischem Fußabdruck bereitstellen. Diese Daten sollen wiederum von anderen Konzernen gekauft werden können. Man müsse sich dies wie „eine Art Amazon für Industriedaten“ vorstellen, sagte Gunther Kegel, Präsident des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie.
Manufacturing-X soll auch offen für die Einbindung von anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Italien sein.
Forscher:innen stellen essbare Batterie her
Eine wiederaufladbare Batterie, die auch noch essbar ist? Ja, das gibt es nun. Italienische Forscher:innen haben sie aus Lebensmitteln entwickelt. Der Prototyp arbeitet mit einer Spannung von gerade einmal 0,65 Volt, wodurch er ungefährlich für den menschlichen Organismus ist – aber gleichzeitig ausreichend Strom für winzige Sensoren liefert. Für die Anode der Batterie kommt Vitamin B2 zum Einsatz, die Kathode besteht aus Quercetin, einem Nahrungsergänzungsmittel. Auch Bienenwachs wird bei der essbaren Batterie verwendet. Aktivkohle dient zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit.
Zur Anwendung kommen soll die Batterie bei winzigen medizinischen Geräten, die im menschlichen Körper ihren Dienst tun sollen. Weil das Herunterschlucken und Verdauen kein Problem darstellt, können sich die Forscher:innen den Einsatz der Batterie auch in Kinderspielzeug vorstellen.
Netflix verschiebt Account-Sharing-Verbot
Netflix gibt nach 25 Jahren seinen DVD-Versand auf, der das Unternehmen einst groß gemacht hat. Zeitgleich vermeldet der Streaminganbieter, dass er nach wie vor stärker gegen das Account-Sharing, also die unerlaubte Mitnutzung der Konten zahlender Nutzer:innen, vorgehen will. In einigen Ländern ist das schon angelaufen, die großflächige Einführung des Account-Sharing-Verbots hat Netflix jetzt aber noch einmal verschoben. Statt wie geplant im Frühjahr soll es erst im Sommer so weit sein – insbesondere auf dem US-Markt. Ob das Verbot des Konto- und Passwortteilens auch nach Deutschland kommt, ist bisher nicht klar.
Für das abgelaufene erste Quartal 2023 hat Netflix 1,75 Millionen neue Abonnent:innen vermeldet. Analyst:innen hatten allerdings mit mehr als zwei Millionen neue Abos gerechnet.
Allianz will sich von N26-Anteilen trennen
Der Allianz-Konzern will laut Medienberichten seine Beteiligung an der Berliner Neobank N26 loswerden. Demnach will sich der Versicherer von rund fünf Prozent der Anteile trennen und peilt dabei einen Erlös von rund 150 Millionen US-Dollar an. Das würde bedeuten, dass die einstige Neobank-Bewertung von rund neun Milliarden auf etwa drei Milliarden Dollar geschrumpft wäre.
Die Neobank schreibt weiterhin rote Zahlen und machte zuletzt mit internen Querelen Schlagzeilen. Es herrsche eine Kultur der Angst im Unternehmen, hieß es in einem vom eigenen Top-Management verfassten Brandbrief an die beiden Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal. Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hat das Neukundengeschäft von N26 unter anderem wegen eines schlechten Risikomanagements gedeckelt.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.